3:0-Sieg gegen die Schweiz Italien stürmt ins Achtelfinale

Doppelpack: der Italiener Manuel Locatelli Foto: dpa/Riccardo Antimiani

Die Squadra Azzurra lässt der Schweiz beim 3:0-Sieg keine Chance. Für die Eidgenossen könnte es jetzt richtig eng werden

 
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Rom - Das Achtelfinale im Eiltempo erreicht, die Superserie ausgebaut: Italien ist nach einer weiteren magischen Nacht auf dem Weg zum ersten EM-Titel seit 53 Jahren offenbar nicht zu bremsen. Dank des gefeierten Doppeltorschützen Manuel Locatelli gewann der viermalige Weltmeister in Rom auch gegen die Schweiz mit mitreißendem Offensivfußball 3:0 (1:0) und feierte den zehnten Sieg in Folge ohne Gegentor.

Als Tabellenführer der Gruppe A sind die Azzurri, seit 29 Spielen ungeschlagen, als erstes Team der EURO bereits für die K.o.-Runde qualifiziert. Die „goldene Generation“ der Eidgenossen, die bieder und harmlos auf ganzer Linie enttäuschte, muss dagegen um ihr Minimalziel zittern und steht im Vorrundenfinale am Sonntag gegen die Türkei enorm unter Druck. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Wales ist das Achtelfinale in Gefahr.

Für die Italiener, die die WM 2018 noch sensationell verpasst hatten, geht es im letzten Gruppenspiel gegen die Waliser nur noch um Platz eins. Der 23-jährige Locatelli von US Sassuolo (26./52.) traf doppelt für den drückend überlegenen Europameister von 1968, der seit 965 Minuten ohne Gegentor ist. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile (89.) legte den dritten Treffer nach.

Fünf Tage nach dem 3:0 gegen die Türkei fehlte Italiens Mittelfeldchef Marco Verratti erneut. Der 28-Jährige von Paris St. Germain, der seit einigen Tagen wieder mit der Mannschaft trainiert, hatte sich Anfang Mai eine Bänderverletzung im Knie zugezogen und war seitdem ausgefallen.

Während Trainer Roberto Mancini mit Giovanni Di Lorenzo für den verletzten Alessandro Florenzi eine Umstellung vornahm, bot Vladimir Petkovic eine unveränderte Startelf mit fünf Bundesliga-Profis auf. Die allerdings teilweise anders aussah: Granit Xhaka und Manuel Akanji liefen mit frisch blondierten Haaren, Nico Elvedi mit Strähnchen auf, um „ein Zeichen“ im „ewigen“ Duell der Nachbarn zu setzen.

Trotz der lauten „Hopp-Schwiiz“-Rufe ihrer 3700 Landsleute unter den 16 000 Zuschauern im Olympiastadion agierten die Eidgenossen regelrecht ängstlich, verloren immer wieder früh den Ball. Die zielstrebigeren Aktionen hatten die Italiener – vor allem über Linksverteidiger Leonardo Spinazzola. Nach dessen Flanke köpfte Immobile über das Tor (10.). Doch in der 26. Minute durften die Italiener das erste Mal jubeln. sid

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