Es war am 31. Dezember 1938 als Philipp Glaser einen Brief erhielt, der nicht nur ihm, sondern seiner gesamten Familie die Lebensgrundlage entzog: „Sie sind entlassen worden, weil Sie Jude sind“, lautete der erste und markanteste Satz des Schreibens, das ihm das Arbeitsamt Hof geschickt hatte, nachdem er sich über seine fristlose Kündigung bei der Münchberger Firma Braunsberg beschwert hatte. Dies war der vorläufige Höhepunkt von Schikanen, die die Familie Glaser bereits seit 1933 zu durchleben hatte, als Adolf Hitler an die Macht kam.