Der 8. Mai 1945: endlich schweigen die Waffen. Der Weltkrieg nach fünf Jahren, acht Monaten und sechs Tagen zu Ende. In ganz Europa feiern die Menschen auf den Straßen das Kriegsende. Doch die Kulmbacher lässt das Epochenereignis seltsam unberührt. Für die Bevölkerung ist der Krieg schon drei Wochen vorher mit dem Einmarsch der Amerikaner am 13. April vorbei. Der frühere Diplomingenieur Hans Nützel (94), der als Jüngster des „Volkssturms“ die Zeit miterlebt hat, erinnert sich: „Die Menschen dachten: ‚Das Schlimmste ist überstanden. Und ja - wir leben noch. Der 8. Mai war für die meisten Kulmbacher nur der Abschluss des Unvermeidlichen, eine Formalität.“