Der Mann, an den in diesen Tagen vielfach erinnert wird, hätte allen Grund gehabt zu verzweifeln. Nach seiner Verhaftung durch die Gestapo ahnt er, dass er – persönlicher Gefangener Adolf Hitlers – aufgrund seiner Verbindung zum Widerstand das Kriegsende nicht erleben wird. Und das bewahrheitet sich auf schreckliche Weise. Auf persönliches Geheiß des „Führers“ wird Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg in der Oberpfalz zusammen mit vier Mitgefangenen, darunter Wilhelm Canaris, Chef der Abwehr, gehängt – zwei Wochen vor der Befreiung des KZ durch die US-Armee. Zeitgleich wird sein Schwager Hans von Dohnanyi im KZ Sachsenhausen ermordet und wenige Tage später sein Bruder Klaus in Berlin, die beide ebenfalls zum Widerstand zählen. In Dachau wird an jenem 9. April der Hitler-Attentäter Georg Elser erschossen. Verbrannte Erde, ausgelöschte Leben. Hitlers Zerstörungswerk ist total.