Lichte wollte den beim 3:1 in Freiburg eingeläuteten Aufwärtstrend auf keinen Fall mit personellen Wechseln gefährden und ließ die gleiche Elf spielen wie vor einer Woche im Breisgau. Das zahlte sich schnell aus: Torjäger Jean-Philippe Mateta kam früh zur ersten Chance, doch sein platzierter Kopfball wurde von Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann stark pariert (8.). In der Folge ergaben sich weitere Hochkaräter für die Gastgeber, die in der druckvollen Anfangsphase stark kombinierten, den verdienten Lohn aber mehrmals verpassten.
Hoffenheims Hoeneß rotierte inmitten der Dreifach-Belastung und nach zahlreichen Corona-Infektionen weiter kräftig bei seinem Personal. Vom Team, das am Donnerstagabend souverän mit 2:0 bei Slovan Liberec gewann und den Einzug in die nächste Europa-League-Runde perfekt machte, war nach sechs Wechseln nicht mehr viel übrig. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trat die TSG aber lethargisch und abwartend auf.
Erst nach 20 Minuten wurde das seit mehr als zwei Bundesliga-Monaten sieglose Hoffenheim stärker. Ein Kopfball von Stefan Posch und ein Kramaric-Schuss blieben aber ertraglos. Als Christoph Baumgartner (27.) nach einem Zweikampf mit Alexander Hack im Mainzer Strafraum zu Fall kam, ließ Referee Sascha Stegemann weiterspielen - und revidierte die Entscheidung auch nach einer Information aus dem Kölner Videokeller nicht. So sorgte auf der Gegenseite Quaison für die verdiente Führung der 05er.
Schon nach gut zehn Minuten Halbzeitpause schickte Hoeneß seine Spieler zurück aufs Feld - die TSG trat fortan deutlich offensiver auf. Zahlreiche Angriffe rollten auf das Tor der Mainzer zu, doch Endstation war zunächst immer wieder der diesmal starke Mainz-Keeper Robin Zentner, der die Mainzer lange mit Hand, Kopf und Fuß vor einem Ausgleich bewahrte. Dann spielte Ryan Sessegnon eine scharfe Hereingabe auf Bebou, der richtig stand und zum 1:1 vollendete. Mateta hätte das Spiel auf der Gegenseite entscheiden können, schoss nach tollem Solo (75.) aber an den Pfosten.
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