Nach einem Massaker humanistisch zu bleiben, ist gewissermaßen inneres Yoga extrem. Den Drang, zurückschlagen zu wollen, zu unterdrücken, dem Revanchismus zu widerstehen, auch wenn schon beim Gedanken an die Gegenseite jeder Muskel zuckt und die Halsschlagader spannt – das ist die Königsklasse in Durchhaltevermögen und Disziplin. „Auch auf der anderen Seite gibt es Mütter“, der Satz wurde am Sonntagabend auf der Studio-Bühne des Theaters Hof zum Mantra. Ein Mantra jedoch, das hart über die Lippen zu bringen ist, wenn es um tote Angehörige und entführte Kinder geht. So wie nach dem bestialischen Angriff, den die Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres auf Israel verübte.
Abend zum Nahostkonflikt Wenn Mitgefühl schmerzt
Nico Schwappacher 13.02.2024 - 06:00 Uhr