Abriss und Neubau Gemeinde Tröstau hat viel vor

Die alte Kleiderfabrik in der Talstraße soll abgerissen werden. Foto: / Schi.

Den Abriss einer alten Fabrik, die Ortsmitte und ein neues Feuerwehrhaus will die Kommune in Angriff nehmen. Dazu werden allerdings Fördermittel benötigt.

 
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Tröstau - Baustellen gibt es im Ortsbereich von Tröstau genug, allerdings fehlt, wie auch in vielen anderen Orten in der Region, das liebe Geld. Um einige der Altlasten zu beseitigen, setzt die Gemeinde auf Fördermaßnahmen des Freistaates. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat entsprechende Beschlüsse gefasst.

Fördermittel übrig

Laut Bürgermeister Rainer Klein hat das Landratsamt mitgeteilt, dass aus frei werdenden beziehungsweise nicht beanspruchten Mitteln der Förderoffensive Nordostbayern (Fonob) kurzfristig ein Betrag von 2,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden kann. „Eigentlich wird die Fonob 2020 abgeschlossen“, sagte Klein. Auf Initiative der Verwaltung könnten dazu jetzt doch noch zwei schon länger geplante Projekte angemeldet werden. Im Auge hat die Gemeinde dabei auch den Erwerb und den Abbruch der ehemaligen Kleiderfabrik in der Talstraße. Des Weiteren soll es bei der Gestaltung der Ortsmitte auf dem ehemaligen Gelände der Firma Holz-Haumann weitergehen. Hier beantragt die Gemeinde Fördermittel für den Abbruch einstiger Lagerhallen mit statischer Sicherung der Nachbargebäude sowie die Neugestaltung der dadurch freigelegten Flächen für eine öffentliche Nutzung.

Eigenanteil weiterhin nötig

Gemeinderat Jörg Nürnberger (SPD) gab zu bedenken, dass bei einer Förderung von 90 Prozent immer noch ein Anteil von zehn Prozent der Kosten für die Gemeinde anstehe, die den eh schon leeren Stadtsäckel noch weiter belasten würde. Holger Kuhbandner (CSU) vermutete zudem auf dem Gelände der Kleiderfabrik kontaminierten Boden. Bürgermeister Klein erwiderte, dass es zunächst einmal darum gehe, die Anträge zu stellen. Erst dann könne man sich Gedanken über eine Priorisierung der anzugehenden Großprojekte machen.

Tobias Köhler (FW) sah in dem Angebot eine einmalige Chance: „Wir müssen jetzt handeln und uns die Förderungen sichern.“

Bereits öfter Thema im Gremium war auch das Feuerwehrgerätehaus. „Es gibt zwei Möglichkeiten: Sanierung des bisherigen Standortes oder Neubau auf einem anderen Gelände“, erklärte der Rathauschef.

Dazu lag auch ein Schreiben der beiden Kommandanten vor, in dem diese auf die Dringlichkeit eines Neubaus hinwiesen. Als Standort favorisiert die Wehr ein Grundstück an der Silberhausstraße. In ihrem Schreiben wiesen die Brandbekämpfer darauf hin, dass das bisherige Gebäude bereits seit 1977 als Stützpunkt diene und inzwischen trotz intensiver Reparatur- und Unterhaltungsmaßnahmen renovierungs- und sanierungsbedürftig geworden sei. Bei den letzten Besichtigungen durch die Feuerwehrlandkreisführung sei immer wieder auf einige Missstände hingewiesen worden. Auch einen Zeitplan hatten die beiden Kommandanten bis 2024 ausgearbeitet.

Unterstützung für Feuerwehr

Reinhard Wölfel (SPD) sagte den Feuerwehrmitgliedern zwar seine volle Unterstützung zu, favorisierte aber einen anderen Standort. Ähnlich wie in Vordorf mit einem gemeinsamen Feuerwehrgerätehaus, in dem auch ein Ort für die Dorfgemeinschaft untergebracht ist, soll die Unterbringung der Wehr im Areal der Gaststätte „Siebenstern“ geprüft werden. Auch Ernst Köhler (FW) sah keine Notwendigkeit, den Standort sofort festzulegen und weitere Alternativen zu prüfen.

Entsprechend sprach sich der Gemeinderat aus, zwar das Ziel „Neues Feuerwehrhaus“ weiterhin zu verfolgen, in dem Beschluss wurde allerdings der Standort offengehalten.

Ebenso offen ist die Festlegung für den Standort für einen neuen Mobilfunkmast zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung im Bereich der Ortsteile Vordorf und Vordorfermühle. Die bisher bevorzugten Gebiete für das Aufstellen eines Mastes stellten sich nach Prüfung durch die Telekom als ungeeignet heraus. Bürgermeister Klein bevorzugte jetzt den Sportplatz in Vordorf als Platz für die Relaisstation. Gemeinderat Tobias Köhler schlug zwei weitere Orte zur Überprüfung vor. Priorität habe allerdings ein Areal auf dem Sportplatz. Als letzte Option sei der Wanderparkplatz zu beleuchten.

Dauerthema Schule

Auch die Schule ist im Tröstauer Gemeinderat ein Dauerthema. Zuletzt habe eine Besichtigung mit Landrat Peter Berek angestanden, bei der alle Beteiligten „Handlungsbedarf“ erkannt hätten, erläuterte Klein. Man müsse dem entgegenwirken, die Schule als weiteren Standortfaktor zu verlieren. In einem ersten Schritt sollen nun der Sachstand festgestellt und Pläne auf den Tisch gebracht werden. Dabei habe auch der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Schöffel seine Unterstützung zugesagt. Auch gelte es eine Bedarfsanalyse zu erstellen sowie die Fördermöglichkeiten auszuloten. Stefan Weiß forderte ein komplettes Konzept, um dem Bedarf in Tröstau gerecht zu werden.

Dem Thema entsprechend gab der Gemeinderat dem Bauantrag für die Errichtung von Pultdächern auf dem Schulhausanbau der Kösseine-Schule das gemeindliche Einvernehmen. Auch der sanierungsrechtlichen Genehmigung stimmten die Entscheidungsträger zu.

Das gemeindliche Einvernehmen erhielt zudem der Antrag zum Bau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im Kösseinering 10. Auch den dabei beantragten Befreiungen stimmte das Tröstauer Gremium einstimmig zu.

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