Abstiegskampf ist jetzt angesagt Medi Bayreuth enttäuscht gegen Schlusslicht Gießen

Florian Kirchner
 Quelle: Unbekannt

Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth konnte seine Durststrecke auch am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht stoppen: Nach den Niederlagen in Braunschweig und Frankfurt sowie zuhause gegen Würzburg mussten sich die Wagnerstädter auch gegen das bis dahin sieglose sieglose Tabellenschlusslicht Gießen 46ers in heimischer Halle mit  99:110 (52:47) geschlagen geben. Die Bayreuther Hauptrundenbilanz beträgt somit vor dem Jahresabschluss mit dem Oberfrankenderby am Mittwochabend in Bamberg (20:30 Uhr) drei Siege und sieben Niederlagen.

 
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Bis Mitte des zweiten Viertels hatte das mutig in die Partie startende Tabellenschlusslicht aus Gießen zumeist die Nase vorne, einmal sogar mit  acht Punkten (22:30, 8.), dann gelang es den Wagnerstädtern vorübergehend, die Zügel in der Defensive anzuziehen. Mit einem 21:4-Lauf zogen sie an den Hessen vorbei und zur bis dahin höchsten Führung der Partie, die David Walker an der Freiwurflinie markieren  konnte (50:40, 18.). Weil die Korner-Schützlinge danach jedoch den Energielevel nicht hochhalten konnten, kamen die Gäste noch vor dem Seitenwechsel wieder bis auf 52:47 heran, wobei sich nicht zuletzt der Ex-Bayreuther Brandon Bowman mit einigen guten Aktionen an beiden Enden des Parketts auszuzeichnen wusste.

„Entscheidend für unseren Sieg heute war, dass wir nach der Halbzeit mit einer anderen Energie zurück aufs Feld gekommen sind. Vor allem im dritten Viertel ist es uns gelungen, Stopps zu generieren und darüber dann auch Selbstvertrauen für den Angriff zu gewinnen“, kommentierte Gießens Interimscoach Rolf Scholz die Geschehnisse nach dem Seitenwechsel zufrieden. Während die Gäste mit fortlaufender Spielzeit nun immer stärker wurden und flüssig kombinierten, schien bei Medi Bayreuth die Angst vor einer erneuten Niederlage Lähmungserscheinungen auszulösen. Die Offensive fand fast nur noch statt, wenn Frank Bartley auf dem Parkett stand und das Brett der Hessen mit Einzelaktionen attackierte, defensiv kamen die fahrigen Bayreuther zudem zumeist einen Schritt zu spät und bekamen somit keinen Zugriff mehr auf die Partie. Noch vor der letzten Viertelpause eroberte Isaac Hamilton die Führung für die Gäste zurück (70:71, 30.).

Und Hamilton, der sich bei den Hessen nach der Pause mit 15 seiner insgesamt 20 Zähler als Punktelieferant Nummer eins hervortat, setzte seine Korbjagd unmittelbar fort (70:73, 31.), unterstützt von Topscorer Jonathan Starks (21/3), US-Center Scottie James (18/3) und Brandon Bowman (17/1), der an alter Wirkungsstätte mehrere Fastbreaks im Bayreuther Korb unterbringen konnte. Gießen konnte davonziehen und beim 96:85 (37.) erstmals zweistellig in Führung gehen. Auszeiten von Medi-Head Coach Raoul Korner verpufften ohne Nachhall und die Hessen schraubten ihre Korbausbeute im letzten Viertel auf beschämende 39 (!) Zähler hoch.

„Das Spiel hat einmal mehr ganz deutlich aufgezeigt, wo die Baustellen liegen. Wir kassieren im letzten Viertel 39 Punkte, 110 im gesamten Spiel. Wir haben zwei Spieler, die wir praktisch nicht vom Spielfeld nehmen können, ohne komplett in Chaos zu verfallen. So wie es aussieht, ist Abstiegskampf angesagt!“, war Medi-Coach Raoul Korner nach Spielende „bedient“.

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