Hof - Mattheo, 28, ist ein junger Mensch, wie man ihn vermutlich in allen Metropolen dieser Welt treffen könnte. Ein Reisender, ein Neugieriger, ein Welthungriger: Klar, dass ihm seine Heimatstadt nahe Ancona in Italien schnell zu klein wurde. Er hat in Berlin, Bonn und Dublin gelebt und studiert, spricht sechs Sprachen, will reisen und Menschen treffen und Kulturen kennenlernen – auch, wenn er momentan wieder in seinem alten Kinderzimmer festsitzt. Den jungen Italiener einen Migranten zu nennen, käme vermutlich wenigen in den Sinn: Bei seiner Geschichte denken die meisten wohl eher an die Erzählungen von Globetrottern, Backpackern oder internationalen Karrieren. Das war die Grundfrage, die ein P-Seminar des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums sich gestellt hat: Wie definieren wir eigentlich den Begriff Migration? Und warum denken dabei mittlerweile alle an überfüllte Schlauchboote und vermummte Elendige an Grenzübergängen?