Links die Bettelmönche, rechts die reichen Nonnen: Das muss eine ziemlich einträgliche Partnerschaft gewesen sein. Und zwar für beide Seiten: „Den Franziskanern als Bettelorden war es ja eigentlich nicht erlaubt, Besitztümer anzuhäufen – aber die Klarissinnen nebenan haben in solchen Dimensionen gewirtschaftet, dass sie auch ‚Geschenke’ abgegeben haben, vor allem, in dem sie Grundbesitz vermietet haben“, erzählt Adrian Roßner. Und betont: „Daraus haben auch die Franziskaner im Lauf der Jahre gigantische Strukturen geschaffen: mit einer riesigen Klosterbibliothek beispielsweise und einer Schule, an der ein studienähnliches Lernen möglich war, an der es freie Künste und vieles mehr gab.“ Was die Nonnen davon hatten? „In der zutiefst männlich dominierten Welt des Mittelalters hatten sie als Frauen viele Möglichkeiten, unternehmerisch tätig zu sein.“ Nächste Woche berichtet Roßner im Haus am Klostertor der Diakonie Hochfranken darüber, wie jene 700 Jahre alten Entwicklungen in Hof den Boden für vieles andere bereitet haben.