Ärzte-Kooperation Wie die Patienten profitieren

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Das hochfränkische Netzwerk UGHO ermöglicht eine enge Zusammenarbeit von Ärzten aller Fachrichtungen. Jetzt hat es 15-jähriges Bestehen gefeiert.

 
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Haus- und Fachärzte sind im Verbund UGHO vernetzt. Foto: dpa/Daniel Vogl

Das regionale Ärztenetzwerk UGHO (Unternehmung Gesundheit Hochfranken) besteht seit gut 15 Jahren. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Empfang, mit allen beteiligten Ärztinnen und Ärzten, Kooperationspartnern und Vertretern der Politik.

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„Was ich in den vergangenen 15 Jahren gelernt habe: Wenn man miteinander redet, dann geht alles“ – Dr. Andreas Pötzl blickte mit Zufriedenheit und Stolz auf das, was die UGHO geschafft hat. 2009 war das Ärzte-Netzwerk aus dem „Praxisnetz Hochfranken“, einem losen Ärzteverbund, gegründet worden, um enge Kooperationen zwischen Ärzten in Hochfranken zu schaffen.

Die UGHO hat ihren Sitz in der Münch-Ferber-Villa in Hof und zählt aktuell knapp 80 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus Stadt und Landkreis Hof sowie dem Landkreis Wunsiedel aus allen Fachbereichen.

Wolfgang Hofmann, Direktor der AOK Direktion Hof-Wunsiedel, berichtete, dass mittlerweile mehr als 13 000 Patientinnen und Patienten in Hochfranken am AOK-UGHO-Hausarztvertrag teilnehmen. „Sie sind es, die in erster Linie von dem Ärztenetzwerk profitieren.“ Denn wer AOK-versichert und UGHO-Patient ist, habe Vorteile: So müsse er im Notfall nicht lange auf eine Überweisung zum Facharzt warten, sondern bekomme innerhalb von zwei Tagen einen Termin.

Geschäftsführerin Alexandra Eichner, die 2019 die Geschäftsführung von Andreas Pötzl übernommen hat, unterstrich: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die regionale Gesundheitsversorgung zu gestalten, zu sichern und immer weiter zu verbessern. Zielführend ist für uns dabei, den Arztpraxen die Arbeit zu erleichtern und den Patientinnen und Patienten durch Zusatzleistungen deutliche Mehrwerte zu bieten.“

Meilensteine

Als Meilensteine der 15-jährigen Geschichte nannte Eichner die interne Vernetzung der Mitgliedspraxen, die Anerkennung durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB), die Auszeichnung durch den AOK-Bundesverband für hervorragende Versorgungsqualität und die Einführung der „e-Nurse“: eine speziell ausgebildete medizinische Fachkraft, die seit 2017 in der Region unterwegs ist. Sie macht Hausbesuche bei oft älteren Patienten, misst Blutdruck, legt ein EKG an, erledigt etwa Blutentnahmen, Impfungen, Wundversorgung und Verbandwechsel. Sie kann außerdem eine Video-Sprechstunde zwischen Arzt und Patient starten. Die UGHO-eNurse arbeitet inzwischen für 20 Praxen. Das Konzept ist in dieser Art einzigartig. Weiter erinnerte Eichner an die Gründung des Medizinischen Versorgungszentrums, der UGHO MVZ-GmbH.

Herausforderungen blieben die Digitalisierung im Gesundheitswesen und vor allem der sich abzeichnete Ärztemangel. „Wir müssen für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiv sein und weiter für unsere Patientinnen und Patienten in der Stadt und auf dem Land die Versorgung sicherstellen.“ 15 Jahre seien deshalb auch eine Verpflichtung, mit neuen Ideen weiter an einer guten medizinischen Versorgung zu arbeiten.