Agentur für Arbeit Regionaler Arbeitsmarkt trotzt der Krise

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Bei den Langzeitarbeitslosen seien die Folgen der Pandemie besonders deutlich zu spüren, sagt Agenturchef Sebastian Peine. Foto: Archiv

Corona hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Landkreis Kulmbach. Aber sie sind weniger schlimm als befürchtet. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei vier Prozent.

 
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Kulmbach/Hof - Die Zahl der Arbeitslosen sank mit dem Frühjahrsaufschwung um 783 Personen auf 11.452. Die aktuelle Arbeitslosenquote für den März liegt bei 4,5 Prozent, berichtet die Agentur für Arbeit in Hof, die auch für Kulmbach zuständig ist. „Der regionale Arbeitsmarkt startet nach den Wintermonaten auch in Pandemiezeiten mit ähnlichem Schwung in die neue Saison wie im vergangenen Jahr - zwar auf höherem Niveau, aber nur noch mit einem Abstand von zehn Prozent“, sagt Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof. Im Vorjahresmonat war der Arbeitsmarkt noch nicht durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie belastet.

Die Region Bayreuth-Hof ist traditionell ein Agenturbezirk mit hohem Saisonausschlag. So gab es im März viel Bewegung mit einer deutlichen Reduzierung der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat im Bereich des SGB III und zwar um 12,5 Prozent, insbesondere bei den Männern. Besonders deutlich wird die unterschiedliche Entwicklung beim Blick auf den Vorjahresvergleich: Während die Zahl der Arbeitslosen 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert liegt, ist im Bereich der Jobcenter ein Plus von 17,2 Prozent zu verzeichnen.

Bei den Jugendlichen liegt die Arbeitslosigkeit auf Vorjahresniveau. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent sind bisher auf dem Arbeitsmarkt keine gravierenden negativen Einflüsse in Bezug auf die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen zu beobachten. „Dagegen sind die Auswirkungen der Pandemie bei der Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit deutlich zu spüren“, erklärt Peine. Durch die Pandemie verschärfe sich die Lage besonders für Menschen ohne formale Qualifikationen und mit multiplen Problemlagen. „Diese Personen gilt es nun bestmöglich zu unterstützen, sodass sie nach Beendigung der Krise wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können“, betont der Agenturchef.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg im Vergleich zum Vormonat im Zuge der Frühjahrsbelebung deutlich an und lag erfreulich deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+249). Die Arbeitgeber-Services konnten insgesamt 1.566 Vermittlungsaufträge entgegennehmen. Insgesamt wurden im ersten Quartal 3534 offene Stellen gemeldet, 128 oder 3,5 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Jahres 2020. Die Neuanzeigen für Kurzarbeit waren im März weiter rückläufig. 226 Mal wurde Kurzarbeit angezeigt, betroffen könnten bis zu 2463 Personen sein.

Im Landkreis Kulmbach ging die Zahl der Arbeitslosen im Zuge der üblichen Frühjahrsbelebung zurück. Es sind aber weiterhin deutlich mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, als im Vorjahr. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit gingen gegenüber März 2020 zurück, es gelangen aber auch weniger Arbeitsaufnahmen als im März 2020. Im Gegensatz zu den meisten Regionen sind die Vorjahresveränderungen bei den Jugendlichen deutlicher zu spüren. Die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen liegt hier mit einem Plus von 51 oder 49 Prozent recht deutlich über dem Vorjahresmonat. Die aktuelle Arbeitslosenquote der Jugendlichen beträgt 3,6 Prozent. Der Personenkreis der Langzeitarbeitslosen ist in Kulmbach dagegen im Vergleich zu anderen Regionen weniger stark angestiegen.

Entgegen dem sonstigen Trend im Agenturbezirk war die Nachfrage nach Arbeitskräften mit 156 Stellenmeldungen im März wieder zurückhaltender als im bereits sehr regen Februar und liegt unter dem Vorjahresniveau. Gesucht wurde hauptsächlich für die Zeitarbeit und im verarbeitenden Gewerbe, heißt es im Monatsbericht der Agentur. mbu

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