Am 3. September Der Groove kommt zurück auf die Luisenburg

Wolfgang Haffner setzt seine Konzertreihe auf der Felsenbühne fort. Mit dabei sind am 3. September Nils Landgren und eine der großen schwedischen Jazz-Sängerinnen.

 
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Jazz auf Weltniveau bringt der Schlagzeuger Wolfgang Haffner – hier mit Nils Landgren – und sein Trio am 3. September wieder auf die Luisenburg in Wunsiedel. Foto: Gerd Pöhlmann

Was war das doch für ein fantastischer Abend im vergangenen Jahr. Kurzer Rückblick auf das dritte Wolfgang-Haffner-Konzert auf der Luisenburg: Mit seinem Trio und Gästen legte der Weltklasse-Drummer einen feinen Teppich aus Jazz, Swing und Funk über die Felsenbühne. Rein künstlerisch, meinten viele nach dem Konzert, ist das nicht mehr zu toppen: Wolfgang Haffner, Nils Landgren und Thomas Quasthoff auf einer Bühne. Doch Haffner wäre nicht Haffner, wenn er nicht immer noch einen draufsetzen könnte. Oder, wie in diesem Fall eben, eine. Eine, die sich nicht nur einen Namen als Ausnahme-Sängerin gemacht hat, sondern auch eine, deren Name aufhorchen lässt: Victoria Tolstoy.

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Wunsiedel ein fixer Termin

Für Wolfgang Haffner haben die Konzerte auf der Luisenburg eine ganz besondere Bedeutung. Es mag für den viel gefragten Schlagzeuger, der auf der ganzen Welt unterwegs ist, auf mehr als 400 Alben den Takt angegeben hat, ein bisschen wie nach Hause kommen sein. In Wunsiedel ist er geboren, auf der Luisenburg brachte er seinen ersten öffentlichen Auftritt hinter sich. „Ich freue mich so auf Wunsiedel. Die Konzerte sind für mich zu einem fixen Termin geworden“, sagt der 59-Jährige. So ist am Dienstag, 3. September, auf der Felsenbühne wieder Jazz auf Weltniveau zu hören. Wobei: Haffner ist durchaus bewusst, dass nicht wenige mit der Musikform ein wenig fremdeln. „Ich mache Jazz für Leute, die keinen Jazz mögen“, sagt er. Haffners Musik groovt, hat tolle Melodien, ist Swing, Funk und auch ein bisschen Pop.

Basis des Luisenburg-Konzerts ist, wie schon in den Vorjahren, das Wolfgang-Haffner-Trio. Neben dem Namensgeber sind das Simon Oslender (Keyboards) und Thomas Stiegler (Bass). „Die beiden sind meine Herzensmenschen“, sagt Wolfgang Haffner. „Und mittlerweile sind sie ja schon halbe Wunsiedler.“ Auch Nils „Mr. Red Horn“ Landgren habe sich nicht lange bitten lassen. Der schwedische Posaunist stand bereits mit Abba im Studio, ist ein alter Hase und auch abseits der Jazz-Bühnen eine Berühmtheit. Für ihn wird es am 3. September das dritte Konzert auf der Luisenburg sein.

Tolstoi Ururenkelin singt

Als zweiten Gast hat der umtriebige Schlagzeuger mit Victoria Tolstoy die wohl bekannteste schwedische Jazz-Sängerin für die Felsenbühne verpflichten können. Und wer bei dem Namen hellhörig wird – ja, sie ist die Ururenkelin des Schriftstellers Lew „Leo“ Tolstoi (“Krieg und Frieden“, „Anna Karenina“).

Foto: PR

„Victoria ist eine gute Bekannte von mir, eine großartige Sängerin. Wir haben schon viel zusammen gemacht. Sie tritt auch ab und zu als Gast in meinen Bands auf“, sagt Haffner. Seine schwedische Kollegin schätzt er sehr; für ihr im Frühjahr erschienenes Album „Stealing Moments“ hat er einen Song beigesteuert. „Sie ist eine Künstlerin ohne Scheuklappen. Was sie tut, ist jedes Mal aufs Neue verblüffend.“ Mit ihrer unverkennbaren Stimme und ihrer Art schaffe sie es innerhalb kürzester Zeit, das Publikum um den Finger zu wickeln.

Das Programm für den Wunsiedler Abend steht im Großen und Ganzen. „Ich habe mir überlegt, welche Songs für die Luisenburg passen würden“, sagt Wolfgang Haffner. „Die Setlist habe ich allen geschickt, sodass jeder die Lieder nochmal anhören kann, sollten sie nicht mehr parat sein.“ Eine gemeinsame Probe braucht es nicht wirklich, ist auch terminlich schwer zu realisieren, da alle Beteiligten derzeit auf Tour sind. „Wir treffen uns am Dienstag einfach in Wunsiedel“, blickt der Schlagzeuger voraus. „Wir haben schon oft zusammen gespielt, zwar nicht in dieser Konstellation, aber jeder kennt das Material. Da geht es dann mehr um die Performance.“

Neues Album „Life Rhythm“

Wenige Tage vor dem Konzert in Wunsiedel, am 30. August, erscheint „Life Rhythm“, das neue Album von Wolfgang Haffner. „Wir werden auf jeden Fall auch was Neues spielen. Aber da auch Nils und Victoria dabei sind, haben wir nicht so viel Zeit fürs Trio. Das heißt, es gibt viele bekannte Lieder.“ Ein solches ist Randy Crawfords „Same old Story (Same old Song)“, das – Konzertgänger wissen das – schnell in die Beine geht und richtig Laune macht. Bei den vorangegangenen Konzerten waren die Musiker um Wolfgang Haffner stets für einige Überraschungen gut. Man darf gespannt sein, welche das Line-up am 3. September bereithält.