Am Dienstag auf der Luisenburg Django 3000 = Tanzfläche weltweit

Vor vollen Häusern – wie hier kürzlich in der Tollwood-Musikarena in München – fühlen sich die vier Musiker von Django 3000 am wohlsten. In der nächsten Woche gastieren sie auf der Luisenburg. Foto:  

Die Chiemgauer Kultband reißt mit ihrem Balkan-Sound überall das Publikum mit, weil ihre Musik direkt ins Ohr und in die Beine geht. Am 9. August geben die Gypsies ihr erstes Konzert in Wunsiedel. Es fällt auf: Die Djangos passen in dieser Spielzeit besonders gut auf die Luisenburg, weil sie etwas mit Mozart und Shakespeares „Sturm“ zu tun haben.

 
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Die Spider Murphy Gang und La Brass Banda waren schon auf der Luisenburg, Haindling sowieso, BAB auch, und Hubert von Goisern gleicherweise. Nun reiht sich Django 3000 in die Reihe deutschsprachiger Musik-Größen auf der Felsenbühne ein. „Django wer?“, wird jetzt der eine oder andere sagen. Denn: Bei Weitem nicht alle wissen wohl, dass am kommenden Dienstag, 9. August, um 20.30 Uhr eine ganz große Nummer in Wunsiedel gastiert – eine Combo, die zum Beispiel kürzlich mit „Dreiviertelblut“ die Musikarena beim Tollwood-Festival in München gefüllt hat. Die bayerischen Gypsies sind aber nicht nur im deutschsprachigen Raum zu Hause, sondern auf der ganzen Welt, wie Tourneen nach Russland, Indien oder Südkorea zeigen. Django-Sound hat auf dem rock-geprüften Taubertal-Festival und beim Chiemsee-Summer ebenso funktioniert wie auf dem Jazz-Festival in Montreux.

Hier einige Gründe, warum Fans schwungvoller Musik das Konzert von Django 3000 auf der Luisenburg nicht versäumen sollten.

Zurück zu den Wurzeln

Welche Musikrichtung spielt Django 3000? Die 2011 gegründete Gruppe aus dem Chiemgau ist eine bayerische Folkrockband. Der Stil wird gerne als Gypsy-Pop bezeichnet. Konkreter: Es handelt sich mitunter um eine Mischung aus zünftiger bayerischer Musik, aus Ska und Balkan-Pop. Zudem gibt es Lieder, die etwas Melancholisches und Sehnsüchtiges vermitteln, nach Liebe oder der großen weiten Welt. Die vierköpfige Band kehrt in diesem Jahr mit ihrem neuen Album „Ali Babo“ zu ihren Wurzeln zurück und spielt wieder in einer Besetzung mit Schlagzeug, Gitarre, Violine und Kontrabass.

Ist ein Song von Django 3000 besonders bekannt? Keine Frage, das ist die „Heidi“. Ein kleiner Auszug aus dem Liedtext: „Wer kennt vo eich de Heidi. Heidi Heidi. Stäht beim Danzn oiwa vorn, Lachts da oamoi in dei Gsicht, vergisst as ganze Leben nicht, Somma is wenn’d Heidi kimmt, Und de leid zum Danzn bringt.“ Sätze, die wie gemacht sind für das Konzert auf der Luisenburg. An einem hoffentlich lauen Sommerabend werden nicht nur die Heidis nach vorne zur Bühne gehen, tanzen und einen unvergesslichen Abend feiern wollen.

Sommerhit „Stoaadler“

Hat ein Lied aus dem neuen Album „AliBabo“ Hit-Potenzial? Absolut. Fernab der Diskussionen um den umstrittenen Hit „Layla“ liefert Django 3000 ein wundervolles Lied für die warme Jahreszeit ab: „Stoaadler“ heißt es. Für das Münchner Online-Portal „Tag 24“ ist es sogar der Sommerhit des Jahres. Ein starkes Stück, das hängenbleibt, wie Django-Geiger Florian Starflinger meint. Ein Werk, das durch seine Leichtigkeit besticht. Der Band ist es gelungen, ein ganz anderes Wanderlied zu schreiben und zu komponieren. Es wird die Natur beschrieben, wenn man am Morgen aufwacht, von der Sonne gekitzelt wird und unbedingt in die freie Natur will. Zum „Stoaadler“ gibt es ein weiteres interessantes Detail: Die bayerischen Musiker gingen eine Partnerschaft mit der Privatkäserei Bergader ein. „Uns eint unsere Heimatverbundenheit und die Überzeugung, dass man manche Dinge mal machen muss“, heißt es von der Chiemgauer Kultband. Herausgekommen sei „Stoaadler“, ein launiger Song, der direkt ins Ohr geht.

„Wuild und laut“

Passt Django 3000 auf die Luisenburg? Unbedingt. Mit ihrem unverwechselbaren Gypsy-Sound wird die Combo die Felsenbühne zum Beben bringen. Partys mit den Djangos sind immer „wuild und laut“. Die Band wird dem Konzert ihre eigene Note geben, weil sich die Musiker von der Brass-Schiene wie La Brass Banda, Mnozil Brass oder Fanfare Ciocarlia abheben und trotzdem einen angenehmen Balkan-Sound präsentieren. Diese Spielzeit ist besonders geeignet für ein Luisenburg-Gastspiel der Djangos. Ihr Lied „Im Sturm“ könnte gleichsam der Titelsong für Birgit Simmlers „Sturm“-Inszenierung nach William Shakespeare sein. Sogar mit Wolfgang Amadeus Mozart hat die Band zu tun. Extra für die Dokumentation „Rock the Classic“ mit Wigald Boning im Fernsehsender 3 Sat wagten es die bayerischen Balkan-Rocker, ein klassisches Werk Mozarts einzustudieren. Seinen türkischen Marsch (Rondo alla Turca) haben nicht nur Klavier-Musikschüler im Ohr. Was die Djangos daraus machen, ist phänomenal: das Lied „Gib ma Flügl“ mit Variationen des Türkischen Marschs. Das ist ein absoluter Hör-Tipp vor dem Konzert am 9. August. Junge Südkoreaner flippen im Video bei diesem Ohrwurm aus. Das zeigt einmal mehr: Django-Lieder muss man nicht verstehen, man muss sich nur auf diesen Sound einlassen. „Im Sturm“ heißt es treffend: „Kommt (alle) her, seid dabei, gleich ist es soweit. Um uns rum brennt der Kreis, halte dich fest und lass’ es geschehen.“

Das Konzert

Kartenvorverkauf
 Während ihrer „AliBabo“-Tour gastiert die Band Django 3000 in Wunsiedel. Das Konzert findet am 9. August um 20.30 Uhr auf der Luisenburg statt. Es gibt noch Eintrittskarten. Nähere Informationen unter www.luisenburg.de.

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