Am Donnerstag Selber Goethe-Platz wieder frei

Um 18 Uhr soll der Verkehr vor dem Bahnhof wieder rollen dürfen. Allerdings steht am Albert-Pausch-Ring schon die nächste Baustelle an.

 
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Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch auf dem neuen Kreisverkehr vor dem Bahnhof. Am Donnerstag um 18 Uhr wird der Kreisel für den Verkehr freigegeben. Foto: /Florian Miedl

Es ist vollbracht: Der Kreisverkehr am Goetheplatz vor dem Selber Bahnhof wird am Donnerstag ab 18 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben. Bis dahin werden noch die restlichen Markierungen aufgebracht und Restarbeiten erledigt, dann kann der Verkehr wieder fließen. Die Umleitungsschilder werden am Freitag verschwinden. Allerdings müssen sich die Selberinnen und Selber gleich auf die nächste Baustelle einstellen: Ab Dienstag, 11. Juli, wird der Albert-Pausch-Ring etwa auf Höhe der Netto-Markt-Einfahrt gesperrt sein. Der Netto ist dann noch aus Richtung Rapa, der Bosch-Dienst Seidel und die Firma Heinrich Zeidler II vom Kreisverkehr aus erreichbar.

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Der Gesamtplan für das neue Bahnhofsquartier in Selb. /Stadt Selb

Bei einem Pressegespräch im Rathaus erläuterten Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch und Uwe Hofmann, Leiter des Sachgebietes Tiefbau, am Dienstag die Gründe. Denn mit der Fertigstellung des Kreisverkehrs ist es nicht getan. Wie berichtet soll am und um den Bahnhof Selb Stadt in Richtung Kappel und Lokschuppen ein neues Quartier entstehen (wir berichteten). Dazu muss das Gelände an alle Versorgungsleitungen angeschlossen werden. Und die laufen eben unter dem Pausch-Ring beziehungsweise des Gehsteigen hindurch.

Pötzsch und Hofmann warben um Verständnis: Man habe nicht gleichzeitig den Kreisverkehr und den Pausch-Ring sperren können – dann wären sowohl der Bosch-Dienst als auch Heinrich Zeidler II und ein privater Anlieger komplett abgeschnitten gewesen.

Beim weiteren Ausbau des Bahnhofsquartiers stehen zunächst vier Bauabschnitte an: die Gestaltung des Goetheplatzes zwischen Kreisel und Bahnhofsgebäude, die Erschließungsstraße vom Kreisverkehr bis zur Netto-Einfahrt, die Mobilitätsstation samt Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) und der Quartiersplatz. Diese vier Abschnitte waren nach Aussage Hofmanns bereits ausgeschrieben, der Auftrag ging an die Firma VSTR, die auch schon den Kreisverkehr gebaut hat. Geplant sind daran anschließend zwei weitere Bauabschnitte: der Birkenhain und das Aktive Band in Richtung Rosenthal-Park.

Die ersten vier bereits vergebenen Abschnitte mit einem Auftragsvolumen von rund 3,2 Millionen Euro sollen bis Mitte des kommenden Jahres gebaut werden, die zwei weiteren Abschnitte daran anschließend. Bei der Umsetzung soll die Gestaltung des Goetheplatz vor dem Bahnhof als letztes an der Reihe sein. „Wir wollen vermeiden, dass das Café im Bahnhof gleich wieder eine Sperrung vor der Nase hat“, sagt Oberbürgermeister Pötzsch. Deswegen werde man sich bei den weiteren Arbeiten quasi von West nach Ost vorarbeiten – aus Richtung Netto zum Bahnhof.

Auch Dominique Gabler von der Firma VSTR bat um Verständnis für die anstehende Sperrung. Nur so sei die Anbindung des Areals möglich: „Es geht technisch einfach nichts anders.“

Tiefbauingenieur Maximilian Seidel, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch und Uwe Hofmann, Sachgebietsleiter Tiefbau /Florian Miedl

Pötzsch verwies darauf, dass auch der Bau des neuen Bahnhofsquartiers im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen verwirklicht werden kann. Allein hätte die Stadt dieses Projekt wohl kaum schultern können. In diesem „klassischen Sanierungsprojekt“ seien auch Wegeverbindungen von der Kappel in die Innenstadt und zum Lokschuppen fest verankert. Das bedeute insgesamt eine Aufwertung des gesamten Areals. Platz sei auch noch für neue Wohnprojekte, etwa das Pilotprojekt des Selbwerks.

In dem Pressegespräch gingen Pötzsch und Tiefbauingenieur Maximilian Seidel rückblickend auf die Bauarbeiten am jetzt abgeschlossenen Kreisverkehr ein. Begonnen hatten die Arbeiten im April des vergangenen Jahres und sollten eigentlich bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Verzögert hatten sich die Arbeiten, weil ein alter, bis dato unbekannter Wasserstollen eingebrochen war. Wie Maximilian Seidel sagte, bestehe nun keine Gefahr mehr. In den auf einigen Abschnitten nicht mehr vorhandenen Stollen sei eine Röhre eingebaut worden, die bis auf Höhe des Baumarktes reiche. Auch die Wasserableitung sei nunmehr gewährleistet.

Insgesamt seien auf dem Baufeld 5700 Quadratmeter neu gestaltet worden, davon 2700 Quadratmeter Verkehrsflächen und Parkplätze sowie 1100 Quadratmeter Gehwege. Entstanden seien auch 18 neue Parkplätze, davon zehn in der Friedrich-Ebert-Straße. Ursprünglich eingeplant waren für den Bau des Kreisverkehrs rund 1,1 Millionen Euro – vor dem Einbruch des Stollens. Wie hoch die Kosten tatsächlich sind, könne man erst nach der Endabrechnung sagen. Die soll, sobald alle Rechnungen vorliegen, dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch betonte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Neben der VSTR auch die Firma SBN, das Staatliche Bergbauamt, das Ingenieurbüro Pedall und das IngenieurBüro OAG. Einen großen Anteil habe auch Maximilian Seidel, der sich bei dieser Aufgabe gleich bewährt habe. Außerordentlich wichtig sei auch die Unterstützung der Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM) und der Abwasserbetriebe Selb (AWS) gewesen. Sein größter Dank gehe aber an die Bürger und auch die anliegenden Firmen für ihre Geduld und ihr Verständnis. „Jetzt können wir diesen wichtigen Knotenpunkt wieder öffnen. Damit sind die Anlieger und Betriebe wieder gut zu erreichen.“