„Game-of-Thrones“-Star Emilia Clarke hat in einem Interview über die Folgen ihrer Hirnverletzung gesprochen. „Alle Unsicherheiten, mit denen man auf die Arbeit geht, vervierfachen sich über Nacht“, sagte die 37-Jährige der Zeitung „Big Issue“.
Die britische Schauspielerin Emilia Clarke („Game of Thrones“) litt unter den Folgen zweier Aneurysmen. Auch in Deutschland haben Hunderttausende Menschen ein Aneurysma, ohne es zu wissen. Überall im Körper können solche krankhaften Gefäßerweiterungen einer Schlagader auftreten. Besonders gefährlich sind sie im Gehirn.
„Game-of-Thrones“-Star Emilia Clarke hat in einem Interview über die Folgen ihrer Hirnverletzung gesprochen. „Alle Unsicherheiten, mit denen man auf die Arbeit geht, vervierfachen sich über Nacht“, sagte die 37-Jährige der Zeitung „Big Issue“.
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Eine Angst, die sie hatte: „Oh mein Gott, werde ich gefeuert werden? Werde ich gefeuert, weil sie denken, dass ich nicht in der Lage bin, den Job zu erledigen?“, sagte die britische Schauspielerin weiter. Auch habe sie nach der Verletzung eine „tiefe Einsamkeit“ gespürt. Die Erkrankung habe ihr aber auch „Superkräfte“ gegeben.
Clarke spielte in der Fantasy-Saga „Game of Thrones“ (2011-2019) die Drachenkönigin Daenerys Targaryen. Nach den Dreharbeiten zur ersten Staffel 2011 wurden bei ihr zwei Aneurysmen – krankhafte Gefäßerweiterungen einer Schlagader – im Gehirn entdeckt.
Über ihre gesundheitlichen Probleme und die zwei lebensrettenden Hirnoperationen hatte sie erstmals im März 2019 in einem Beitrag für das US-Magazin „The New Yorker“ öffentlich gesprochen. Im Februar 2024 wurden sie und ihre Mutter Jennifer Clarke für ihr Engagement für Menschen mit Gehirnverletzungen von Prinz William ausgezeichnet.
Der Begriff Aneurysma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erweiterung. Er meint eine spindel- oder sackförmige Erweiterung von Blutgefäßen, die lokal begrenzt und dauerhaft ist.
Das Aneurysma – eine Art „Schlagadersack“ – kann eine Größe von einem Millimeter bis mehreren Zentimetern haben. Die Gefäßwand der Blutgefäße besteht aus drei Schichten. Werden diese Schichten an einer oder mehreren Stellen porös, verlieren sie an Stabilität und stülpen sich aus. Die Gefahr, dass sie platzen, wird dadurch immer größer.
Hirnarterien-Aneurysmen – auch intrakranielle (im Schädel gelegene) Aneurysmen genannt – haben ein Blutungsrisiko von bis zu zwei Prozent pro Jahr. Wenn ein Schlagadersack im Hirn platzt, kommt es typischerweise zu einer Subarachnoidalblutung. Dabei fließt Blut um das Gehirn herum und in den Bereich der Schädelbasis.
Aneurysmen sind tickende Zeitbomben. Nach Aussage von Neurochirurgen hat man ein ständiges Blutungsrisiko, das immer über einem schwebt. Wann und wo die Gefäßwand reißt, ist nicht vorauszusagen. Statistisch gesehen haben etwa drei von 100 Erwachsenen ein Hirnaneurysma. Je größer das Aneurysma ist, umso größer ist das Risiko, dass es platzt. Langzeitstudien zeigen, dass jährlich rund 1,6 Prozent der Aneurysmen platzen.
Aneurysmen fallen entweder als Blutung auf oder als Zufallsbefund bei einer heutzutage wesentlich verbesserten Bildgebung des Gehirns und seiner Gefäße. Viele Betroffene haben über Jahre oder Jahrzehnte keinerlei Krankheitssymptome.
Allerdings treten bei vielen einige Wochen vor der Blutung Warnhinweise auf wie starke Kopfschmerzen oder neurologische Ausfallerscheinungen. Mediziner sprechen auch von einer Vorbotenblutung. Die Hirnblutung selbst wird von „vernichtenden“ Kopfschmerzen, Übelkeit sowie Nackenschmerzen begleitet.
Das Risiko, dass ein Aneurysma platzt, hängt unter anderem von der Größe, Form und dem Ort der Ausweitung ab. Als mögliche Ursachen für die Ausbildung eines Aneurysmas gelten starkes Rauchen, Alkoholkonsum, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen.
Hinzu kommt eine genetische Disposition: Bei rund zehn Prozent der Patienten gibt es in der Familie bereits Betroffene. Angeborene Aneurysmen führen häufig schon in jüngerem Alter zu Hirnblutungen.
Es gibt zwei Methoden, um ein Aneurysma aus der Blutbahn auszuschalten. Bei der klassischen operativen Methode wird der Schädel häufig oberhalb der Augen geöffnet. Der Neurochirurg verschließt das Aneurysma mit Hilfe eines Titanclips, der dauerhaft im Kopf bleibt. Dieses Verfahren wird auch Clipping genannt. Der Clip unterbricht die Aussackung vom Blutgefäß, so dass kein Blut mehr in das Aneurysma fließen kann und eine Ruptur (Riss) verhindert wird.
Die zweite seit Anfang der 1990er Jahre angewendete Methode nennt sich Coiling. Beim Coilen wird ein meterlanger Katheter durch die Leistengegend eingeführt und durch die Bauch- und Halsschlagader bis in die Hirngefäße geschoben.
Durch das Innere des Katheters schiebt der Neuroradiologe einen Platindraht direkt bis ins Aneurysma. Dort rollt er den spiralförmigen Draht auf, füllt den Schlagadersack aus. Eine Thrombose (Blutgerinsel) wird erzeugt, die das Aneurysma von innen verschließt.
Laut Experten liegt bei Aneurysmen ohne Blutung, die rechtzeitig entdeckt werden, die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls „im Promillebereich“. Subarachnoidale Blutungspatienten haben demnach ein sehr hohes Risiko von 40 bis 50 Prozent, einen Gefäßspasmus zu bekommen – eine krampfartige Verengung blutführender Gefäße.
Infolge dieses Vasospasmus bekommen 20 bis 30 Prozent der Aneurysma-Patienten, die eine Hirnarterienblutung erlitten haben, zusätzlich einen Schlaganfall in unterschiedlicher Ausprägung - teils ohne bleibende Schäden.
Wenn das Aneurysma ausgeschaltet ist, schließt sich in aller Regel eine Rehabilitationsmaßnahme an. Je früher der Patient nach einer Hirnarterienblutung medizinisch versorgt wird, desto größer sind die Chancen, die Folgen der Erkrankung einzugrenzen. Dasselbe gilt auch für eine frühzeitige Rehabilitation mit Physiotherapie (mit dpa-Agenturmaterial).