Immer mehr Menschen in Hof sind auf Sozialgeld angewiesen. In Bayern ist Hof damit „Spitze“.
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Den hat Jugendamtsleiter Thimo Tratzmüller nun dem Jugendhilfeausschuss der Stadt Hof vorgelegt. Dass sich die soziale Situation in diesem Jahr noch um einiges verschärft hat, ist in diesem Bericht nicht erfasst, klang aber in den Erläuterungen Tratzmüllers an.
Schon 2021 war die Zahl derer, die als „erwerbsfähige Leistungsberechtigte“ Grundsicherung bezogen, mit 11,2 Prozent in Hof mehr als dreimal so hoch wie in Bayern insgesamt (3,6 Prozent). 23,4 Prozent aller Kinder unter 15 Jahre waren auf Sozialgeld angewiesen (Bayern: sechs Prozent).
Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss lag 2019/2020 in Hof mit 14,9 Prozent dreimal so hoch wie in Bayern (fünf Prozent). Im Schuljahr davor hatte er noch 9,7 Prozent betragen, was damals schon in Bayern Höchstwert war. Man darf gespannt sein auf den Bericht im nächsten Jahr.
„Das ist wie steigendes Hochwasser“, kommentierte Jürgen Schöberlein, Bereichsleiter der Diakonie Hochfranken. Hier müsse die Politik endlich eine Gesamtlösung herbeiführen. „Wir Träger tun schon, was wir können.“
„Im Berichtsjahr 2021 ergaben sich für die Stadt Hof Gesamtausgaben in Höhe von 13 391 387 Euro“, berichtete der Jugendamtsleiter (2020: 12 411 635 Euro). Das Jugendamt hatte 517 Fälle zu bearbeiten (2020: 484).
Die größte Zunahme an Fallzahlen gab es bei folgenden Hilfen: Erziehungsbeistand und Betreuungshilfe (acht Fälle), sozialpädagogische Familienhilfe (20 Fälle), Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung (19 Fälle) sowie für Hilfe für junge Volljährige (13 Fälle).