"Diese widerlichen Boxing-Shows hinterlassen völlig traumatisierte Orang-Utans. Nur mittels Bestrafung durch Schmerz werden sie zu solch einem unnatürlichem Verhalten getrieben", sagt Merdes. Leider sei das Modell aber sehr erfolgreich: In Kambodscha habe bereits ein weiterer Safari-Park geöffnet, und China zeige großes Interesse an einer Kette von Parks, erzählt er. "Jeder Tourist ist somit Teil des Problems und macht sich wissentlich oder unwissentlich mitschuldig."
5) Nur seriöse Tour-Angebote
In Indonesien und Malaysia gibt es viele Möglichkeiten, Orang-Utans in freier Wildbahn zu beobachten – doch nur wenige Anbieter arbeiten BOS zufolge wirklich tiergerecht. Seriöse Touren folgen strikten Richtlinien: kein direkter Kontakt, klare räumliche Trennung, begrenzte Besucherzahlen und ein Teil der Einnahmen fließt an Schutzprojekte und lokale Gemeinden. Fehlen solche Standards oder werden Tiere für Fotoszenen dressiert, sollte man das Angebot meiden.
6) CO2-Ausgleich mit Köpfchen
Fliegen schadet dem Klima. Wer es trotzdem tut und seinen ökologischen Fußabdruck verbessern will, setzt teils auf CO2-Kompensation. Doch die tatsächliche Klimawirkung vieler solcher Angebote ist umstritten.
WWF Deutschland rät, für den CO2-Ausgleich nur Klimaschutzprojekte zu wählen, die mit dem Gold-Standard ausgezeichnet wurden – die also Emissionsreduktionen mit den UN-Nachhaltigkeitszielen vereinen.
BOS hat derweil das Projekt "Waldflieger" ins Leben gerufen. "Anstelle eines modernen Ablasshandels werden konkret Palmölplantagen in Regenwald umgewandelt", erläutert Merdes. So wird nicht nur CO2 gebunden, sondern auch Lebensraum für viele Arten geschaffen. Der Umwelt- und Artenschutzbeitrag eines Waldfliegers orientiert sich am CO2 ‑Ausstoß, den der Flug verursacht und wird anhand der aktuellen Preise für CO2-Kompensationen in die genaue Fläche Aufforstungsgebiet umgerechnet.