Frank Stumpf von der Firma Schmack Biogas aus Schwandorf, einem Tochterunternehmen der Viessmann Werke, hatte im Gemeinderat vor der Abstimmung erläutert, dass sich die Bioerdgasanlagen seiner Firma von herkömmlichen landwirtschaftlichen Biogasanlagen unterschieden. Der Aufbau der Anlage entspreche zwar in etwa dem einer landwirtschaftlichen Biogasanlage, sei jedoch um einiges größer dimensioniert. Außerdem werde das Gas nicht vor Ort verstromt, sondern in der Anlage entstehe Gas, das in die Erdgasleitung eingespeist werden könne. Der ausgewählte Standort eigne sich deshalb sehr gut, weil dort die Gasleitung direkt vorbei laufe.
Die für die Anlage benötigten Rohstoffe sollen zu 100 Prozent aus dem Egerer Becken im benachbarten Tschechien bezogen werden. Die Rohstoffe würden über die Staatsstraße herangefahren, sodass die Transportroute nicht durch Wohngebiete führe. Die Anlage benötige pro Jahr 40 000 Tonnen Mais, 20 000 Tonnen Getreideganzpflanzen und 10 000 Tonnen Feldgras. Diese Mengen würden auf etwa fünf Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Egerer Becken wachsen.
Eine solche Bioerdgasanlage sei die ideale Ergänzung zu Wind- und Solarenergie, sagte Stumpf. Für eine derartige Anlage könne man pro Jahr mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro rechnen, wobei die Wertschöpfung in der Region bleibe. Außerdem hätte es eine Beteiligungsmöglichkeit für interessierte Bürger an der Anlage geben sollen, betonte Stumpf. Eine Biogasanlage erzeuge nicht nur Strom wie Windkraftanlagen, sondern auch Wärme. Außer Holz und Biogas gebe es keine weiteren Möglichkeiten, aus erneuerbaren Energie Wärme zu erzeugen.
Johann Mayer, ein Vollerwerbslandwirt aus Kallmünz und Vorsitzender der Lieferantengemeinschaft für die dortige Biogasanlage, schilderte seine Erfahrungen. Auch in Kallmünz habe es am Anfang viele Bedenken gegen eine solche große Anlage gegeben. Etwa sei befürchtet worden, dass in der ganzen Umgebung dann nur noch Mais angebaut werde oder die Pachtpreise anstiegen. Doch nichts von alledem sei eingetroffen. Alle Betriebe, die von Anfang an mitgemacht hätten, seien auch heute noch dabei. 150 Landwirte belieferten die Anlage.
Nach der Abstimmung, mit der Gemeinderat das Projekt ablehnte, äußerten sich die beiden Vertreter der Firma Schmack nicht mehr.