Arzberg - Tom Sundermanns Fazit ist von beißender Klarheit: "Die Ermittler waren nicht, wie es oft hieß, auf dem rechten Auge blind. Ich finde, sie haben das rechte Auge ganz bewusst zugekniffen." Seit dem 6. Mai 2013 beobachtet Sundermann für "Zeit Online" und andere Medien den NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München. Den Platz auf der Reporter-Tribüne hatte der aus Köln stammende freie Journalist in der Berichterstatter-Lotterie gewonnen: Gut 350 Reporter hatten sich beworben, nur 50 durften rein. Der Tag, an dem sein Name gezogen wurde, hat sein Leben verändert, sagt Tom Sundermann heute.