Arzberg Wasser aus dem größten Speicher

Christl Schemm
Sie haben alle zusammengeholfen, damit die neue Wasserleitung vom Hochbehälter III Rosenbühl bis zum Übergabeschacht bei der Firma Purus gebaut werden konnte (von links): die Schirndinger Bürgermeisterin Karin Fleischer, der Umweltingenieur der Firma Purus, Michael Pohlner, Planer Richard Steppan, Bauleiter Norman Fonfara von der Firma Hoch- und Tiefbau Reichenbach, der Arzberger Bürgermeister Stefan Göcking, Purus-Senior-Chef Jürgen Manzei, Stadtbauamtsleiter Andreas Martin, Polier Felix Ferchel und der Technische Leiter der ESM, Andi Sprenger. Foto: Christl Schemm

Die neue Leitung vom Hochbehälter Rosenbühl zum Übergabeschacht bei der Firma Purus ist fertig. Die Versorgung ist sicherer und ein Verbund mit der Arzberger Gruppe möglich.

 
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Arzberg - Und wieder ist ein weiterer Schritt beim Um- und Ausbau des Trinkwassernetzes der Stadt Arzberg gemacht. Innerhalb von fünf Monaten hat Planer Richard Steppan zusammen mit der Firma Hoch- und Tiefbau Reichenbach den ersten Abschnitt der neuen Wasserleitung vom Hochbehälter III Rosenbühl über Sandmühle bis zur Thiersheimer Straße fertiggestellt. Dieser erste Abschnitt reicht zunächst bis zum Übergabeschacht an die Wasserversorgung des Zweckverbands Arzberger Gruppe nahe der Einfahrt zur Firma Purus. Am Dienstagvormittag wurde das Schachtbauwerk in Betrieb genommen.

1200 Kubikmeter

Der Hochbehälter III Rosenbühl ist mit zwei Wasserkammern zu je 600 Kubikmetern der größte Wasserspeicher, den die Stadt Arzberg betreibt.

Für die Leitung zum neuen Übergabeschacht bei der Firma Purus wurde die Staatsstraße 2180 zwischen Schirnding und Thiersheim mit einem Schutzrohr gequert.

Mitverlegt wurde zudem ein Kabelschutzrohr, in das ein Lichtwellenleiterkabel eingeblasen wird, sodass die Informationen vom neuen Pumpwerk in Sandmühle und vom Übergabeschacht an das Informationsnetz des Hochbehälters III Rosenbühl eingebunden werden.

Auf diese Weise wird nicht nur die Versorgung der Firma Purus sicherer, sondern auch die des Gebiets der Stadt Arzberg und der Arzberger Gruppe. Dieser Zweckverband versorgt über die ESM die Gemeindeteile Stemmas, Neuenreuth, Altdürrlas und Kothingenbibersbach des Marktes Thiersheim, die Ortsteile Schacht und Rosenbühl der Stadt Arzberg, die Gemeindeteile Dietersgrün und Raithenbach des Marktes Schirnding, die Gemeindeteile Birkenbühl, Neudürrlas, Schwarzteich, Wäschteich, Öchslermühle, Pfannenstiel, Schlösslein und Hafendeck des Marktes Thierstein mit Trinkwasser.

Der nächste Bauabschnitt umfasst den Leitungsbau zum neuen Pumpwerk in Sandmühle. Dann werden Bergnersreuth und Teile von Sandmühle an die neue Wasserleitung angeschlossen. Die Fertigstellung des Abschnitts bis Kammermühle ist für Oktober oder November vorgesehen. Der Hochbehälter Bergnersreuth wird für die Trinkwasserversorgung stillgelegt, weil das Wasser aus dem Quellgebiet Röthenbach-Bergnersreuth sehr nitrathaltig ist. Denn oberflächennahe Quellen sind sehr anfällig für Verunreinigungen. Ein weiterer Grund für den Ausbau in diesem Bereich ist laut Bürgermeister Stefan Göcking, dass die Arzberger Industriebetriebe Purus und Houdek in Zukunft mehr Wasser brauchen.

Mittels des neuen Übergabeschachts können nun laut Planer Richard Steppan die beiden großen Abnehmer am Wirtschaftsstandort Arzberg besser versorgt werden und zudem kann Wasser an die Arzberger Gruppe geliefert werden. Auch die Löschwasserversorgung sei gesichert. Da das Bergnersreuther Wasser sehr nitrathaltig sei, werde dieses künftig nicht mehr als Trinkwasser genutzt, sondern könne als Brauchwasser an die Firma Purus abgegeben werden. "Wir brauchen unser Trinkwasser in Zukunft für etwas anderes", betonte Steppan.

Der Senior-Chef der Firma Purus, Jürgen Manzei, zeigte sich für diese Idee offen. "Das wäre nicht schlecht", sagte er. "Wir brauchen zum Waschen kein Trinkwasser, Brauchwasser würde es auch tun." Manzei ist auch erleichtert, dass die Bauarbeiten für den Übergabeschacht an der Einfahrt zu Purus den starken Lkw-Verkehr dort nicht behindert hätten. "Das hat gut geklappt", freute er sich. Und auch darüber, dass das Unternehmen, das seine Anlagen fast um das Doppelte vergrößern wolle, nun eine höhere Versorgungssicherheit habe. Froh ist der Senior-Chef zudem darüber, dass die Firma bisher gut mit der Corona-Krise zurechtgekommen sei und kaum Einschränkungen habe. "Wir sind hier wirklich auf der Sonnenseite. Hoffentlich bleibt das so."

Bürgermeister Stefan Göcking lobte die seiner Meinung nach richtige Entscheidung des Arzberger Stadtrats, die Wasserversorgung umzustellen und in Teilen neu zu bauen. "Wir können so auch von den Oberflächenquellen wegkommen. Alle sollten rundum zufrieden sein", sagte er. Auch Göckings Schirndinger Kollegin Karin Fleischer meinte, sie sei froh über den Verbund. So könne man sich in Notfällen gegenseitig aushelfen. Der Technische Leiter der ESM und Betriebsführer des Zweckverbands Arzberger Gruppe, Andi Sprenger, sagte, die Energieversorgung Selb-Marktredwitz sei ebenfalls dabei, etliche Bereiche zu sanieren.

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