Nach dem Kriterienkatalog fragte Jörg Marth, der Sprecher der Landwirte, die die Anlage bauen wollen. „Es gibt doch schon den Katalog der Zenob, wie viele Kataloge brauchen wir noch?“, wollte er wissen. Der Zenob-Katalog liege den Stadträten vor. Er gehe davon aus, dass das Thema erneut in der April-Sitzung behandelt werde, sagte Göcking.
Ins Plus kommen
Diejenigen Stadträte, die dem Bürgermeister die größten Vorwürfe machten, seien gleichzeitig die größten Verhinderer, schimpfte Helmut Dittrich – und meinte damit vermutlich die CSU- und UPW-Fraktion. Denn sie würden durch ihr Nein zum Bau der PV-Freiflächenanlage Einnahmen verhindern, die die Stadt zum Beispiel für den Bau des Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses in Seußen dringend benötige. Der Rathaus-Chef verwies auf die demokratischen Mehrheiten im Stadtrat. Doch die Stadt müsse tatsächlich Einnahmen generieren, denn mehr könne im Haushalt nicht mehr eingespart werden. „Die Stadt sollte solche Investitionen wie in Seußen nutzen, um auf der Einnahmenseite ins Plus zu kommen“, betonte der Bürgermeister.
Dieter Hörwath meinte, man solle lieber eine große PV-Freiflächenanlage bauen als mehrere kleine. „Das ist ein Scheiß“, sagte er. „Nicht jeder sollte nur auf seinen eigenen Geldbeutel sehen.“ Paul Göths regte an, Mittel für eine Modellregion „Kühle Stadt“ anzufordern, um für die drohende „Heißzeit“ vorzubeugen. Gerhard Fritsch verwies auf den Sterbeüberschuss und die Probleme, Arbeitsplätze zu besetzen, aktuell zum Beispiel jenen eines Schornsteinfegers in Röthenbach.