29 Fälle Corona-Ausbruch in Asylunterkunft

Sören Göpel
An der Nailaer Asylunterkunft steht nun Security. Foto: dpa/Armin Weigel

Am Sonntagabend wird bekannt, dass weitere Bewohner der Einrichtung in Naila mit dem Coronavirus infiziert sind. Die Regierung von Oberfranken hat einen Einkaufs- und Botendienst eingerichtet.

 
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Naila - In der Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in Naila haben sich 25 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte das Landratsamt Hof am Samstag mit. Am Sonntag kamen weitere vier Fälle hinzu.

Alle Personen seien unter Quarantäne gestellt worden. Vor dem Gebäude hat die zuständige Regierung von Oberfranken einen Sicherheitsdienst installiert, um Quarantäneflucht zu unterbinden, teilt am Sonntag der Nailaer Bürgermeister Frank Stumpf auf Nachfrage mit. Dies sei nötig, weil Personen in der Vergangenheit gegen die behördlichen Auflagen verstoßen hätten. Die Bewohner des Hauses, erzählt Stumpf, würden seit Bekanntwerden des Ausbruchs mit einem Einkaufs- und Botendienst unterstützt. Auch die ärztliche Versorgung in der Einrichtung sei gesichert. Durch den Ausbruch hat sich der Inzidenzwert im Landkreis von 30 auf über 50 erhöht. Weitere Lockerungen im Alltag verschieben sich erst mal. Offenbar sind die wenigsten der insgesamt 63 Bewohner in der Einrichtung geimpft, sagt Stumpf. Sie könnten sich, unabhängig von ihrem Alter, impfen lassen, um ebensolche Ausbrüche zu verhindern. Letztlich aber, sagt Stumpf, sei es jedem Menschen freigestellt, ob er sich impfen lässt. Die Regierung von Oberfranken habe die Bewohner bereits vor Wochen aufgeklärt, das Gesundheitsamt Hof stehe mit einem Impfteam bereit.

Am späten Sonntagnachmittag sagte Landrat Oliver Bär: „Für das Infektionsgeschehen in einer Region macht es einen großen Unterschied, ob neue Fälle getrennt voneinander auftreten oder in einer Einrichtung.“ Grundsätzlich befinde sich die Region auf einem guten Weg. Dies beruhe auf der zunehmenden Immunisierung. „Wir werden den Menschen in der Gemeinschaftsunterkünften erneut verstärkt ein Impfangebot machen“, sagt Bär.

Seit Beginn der Impfungen wurden im Hofer Land nach Angaben des Landratsamtes insgesamt 110 268 Impfungen (durch Impfzentren und Hausarztpraxen) durchgeführt, davon 78 744 Erstimpfungen. Die Impfquote nach Erstimpfungen liegt damit aktuell bei 56 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Impfquote der impffähigen über 16-Jährigen, die mit den vorhandenen Impfstoffen geimpft werden können, liegt bei 64,63 Prozent.

In dieser Woche erhalte das Impfzentrum Impfstoff vor allem für die Zweitimpfungen. Die Zweitimpfquote liegt aktuell bei 22,42 Prozent.

Die Inzidenz im Landkreis liegt derzeit bei 51,7 (Samstag 50,63), in der Stadt bei 28,4 (Samstag 32,73).

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