Atelier Goldner Schnitt Textillogistiker hat einen neuen Namen

Pirko Nieting
Der neue Firmenname „Sulky“ soll symbolisch für die Neuausrichtung der ehemaligen AGS Fulfillment GmbH stehen. Foto: Nieting

Ein Tochterunternehmen des Ateliers Goldner Schnitt in Münchberg heißt jetzt „Sulky“. Auch nach innen gibt es Veränderungen: Die Vergütung der Mitarbeiter basiert künftig auf Produktivität, Anwesenheit und Umsatz.

 
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Münchberg - Die Neuausrichtung des Ateliers Goldner Schnitt (AGS ) in Münchberg geht in eine neue Phase. Das Tochterunternehmen AGS Fulfillment GmbH, spezialisiert auf Textillogistik im Distanzhandel, firmiert zukünftig unter dem neuen Namen „Sulky“.

„Wir wollen mit dem Namen den Veränderungsprozess der Firma auch nach außen hin sichtbar machen“, erklärt Marcus Anton, Geschäftsführer der AGS-Gruppe. Das Logistikunternehmen habe neu durchgestartet und „Sulky“ solle diese Entwicklung greifbar machen.

Ein Sulky ist ein einachsiges Pferdefuhrwerk, das in Leichtbauweise vor allem im Pferderennsport bei Trabrennen eingesetzt wird. Für den neuen Firmennamen habe man sich entschieden, weil der Sulky nicht nur schnell und wendig, sondern die engste Verbindung zwischen Reiter und Pferd sei. Alles Eigenschaften, mit denen sich das Unternehmen gerne in Verbindung bringen möchte. „Im Distanzhandel müssen wir moderner, schneller und flexibler werden“, betont Anton. Der neue Name stehe auch symbolisch für ein neues Selbstbewusstsein.

Bereits im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen zwei Millionen Euro in ein neues IT-System und schloss damit eine zweijährige Sanierungsphase ab. Die aktuellen Zahlen von Sulky scheinen dafür zu sprechen, dass dieses Unterfangen Früchte trägt. Nach einem vorübergehenden Umsatzeinbruch im ersten Lockdown, kann das Unternehmen seit Mitte vergangenen Jahres bis heute ein Umsatzplus von 20 Prozent verzeichnen.

Im Rahmen Zuge der Neuausrichtung des Logistikunternehmens soll der Service für die Kunden besser werden. Diese würden immer anspruchsvoller, möchten ihre Ware möglichst schnell erhalten und bei Retouren, Gutschriften und Rückfragen unkomplizierte Abwicklungen in Anspruch nehmen. „Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir nicht nur die Voraussetzung für ein Zweischichtsystem geschaffen, sondern arbeiten nun auch an Samstagen“, erklärt Marcus Anton. Dafür hat das Logistikunternehmen in den vergangenen Monaten 67 neue Mitarbeiter eingestellt. Zudem wird die Belegschaft künftig deutlich stärker in die Unternehmensprozesse eingebunden. So werden die Mitarbeiter etwa am Unternehmenserfolg beteiligt. „Wir haben ein Vergütungsmodell entwickelt, das auf den drei Zielen Produktivität, Anwesenheit und Umsatz basiert,“ sagt Anton. Wenn die gesteckten Unternehmensziele erreicht werden, bedeute dies eine dauerhafte Lohnerhöhung ab dem Folgejahr für den Mitarbeiter. Dies sei ein wichtiger Aspekt für die Motivation. Auch in Zukunft will das Unternehmen jährlich um 10 Prozent wachsen und weitere Mitarbeiter einstellen.

Die ambitionierten Ziele möchte Sulky nicht nur mit der Neuanbindung an die großen Onlineplattformen Zalando und Otto erreichen, die seit diesem Jahr durch das neue IT-System möglich ist. Im Vordergrund solle vor allem stehen, neue Kunden für das Atelier Goldner Schnitt zu gewinnen. Marcus Anton ist davon überzeugt, dass der Online-Boom in vielen Bereichen auch nach der Pandemie anhalten wird.

Ob der in Münchberg bereits von Weitem sichtbare Schriftzug „Atelier Goldner Schnitt“ am großen Logistikgebäude ebenfalls dem neuen Firmenname weichen müsse, verneint Anton deutlich. Es seien jedoch ebenfalls bei Atelier Goldner Schnitt strategische Weiterentwicklungen in den nächsten Monaten geplant.

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