Auch im 22. Bühnenjahr Intakt meldet sich beim Burgsommer zurück

„Wir sind noch da“ – das Frauenkabarett „Intakt“ beim Burgsommer. Foto: Burgsommer/Christian Rabe

Das Frauenkabarett aus Hof beschäftigt sich in Thierstein vor allem mit sich selbst. Die Männer im Publikum können aufatmen.

 
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A straffs Programm“ hat „Intakt“ beim Burgsommer präsentiert. Die Männer waren dabei absolut in der Minderheit – eilt doch dem Frauenkabarett aus Hof der Ruf voraus, sich mit dem „starken Geschlecht“ im besonderen Maße auseinanderzusetzen. Aber es blieb harmlos, die Männer wurden diesmal nur selten zur Zielscheibe.

Gute Harmonie

So reckten sich die Köpfe schnell wieder in die Höhe, denn die Damen beschäftigten sich mehrheitlich mit sich selbst oder ihren Geschlechtsgenossinnen. „Wir sind noch da“ – so möchte man das Programm zum 22. Bühnen-„Jubiläum“ überschreiben. Das Publikum beim gut besuchten Thiersteiner Burgsommer bekam eine Bandbreite der neun bisherigen „Intakt“-Programme geboten mit allen Facetten eines gut harmonierenden Frauenquartetts.

Die Themen umfassten die ganze Bandbreite der täglichen Befindlichkeiten. Die Meisterinnen des Überbrückens begaben sich zum Kleiderkauf, philosophierten über die „umgekehrte Kosmetik, die den straffen Körper mit Altersstrukturen versieht, und besangen den Biorhythmus und den Stoffwechsel mit dem Lied „Des is Blues“. Trinklieder wechselten sich mit Heimatgedichten ab, gesellschaftliche Themen mit politischen Anrissen, und so mancher Beiträge war eher nachdenklich als unterhaltsam.

Wortwitz und Kopfkino

Die vier Damen schafften diesen Spagat mit gut pointierten Texten, musikalischer Begleitung und einer bemerkenswerten Choreografie. Stark waren die Beiträge „Paradoxes Leben“ und „Glitzer lenkt von den Schwachstellen ab“ mit herrlichem Wortwitz und Kopfkino. Natürlich durfte das Thema „Divers“ nicht fehlen. Und so durfte „Wir sind die Frauen mit den Samthandschuhen“ nicht fehlen, die den vieren anscheinend bereits in die Wiege gelegt wurden.

Belohnt wurde ihr Auftritt mit großem Beifall. Sich selbst brachten die vier Damen ein passendes Ständchen mit „Für uns soll’s rote Rosen regnen“. Der kleine Männeranteil im Publikum atmete auf – man hatte sie geschont an diesem Abend und gestand ihnen das „ Recht auf artgerechte Haltung“ zu. Zumindest im Beitrag „ Mann o Mann“. Der Mut der Burgsommer-Verantwortlichen wurde belohnt: Kabarett mit Frauen, open air und auf dem Sportplatz statt auf der Burg – das passte.

Der Gospelchor Joy in Belief steht am Samstag, 16. Juli, um 20 Uhr als nächstes an beim Burgsommer; Karten gibt’s bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

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