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„Aufgehorcht!“ mit Jörg Nürnberger SPD Hochfranken diskutiert digital

Über die Jugendlichen und wie die Corona-Pandemie deren Leben verändert diskutierten die Teilnehmer der ersten Ausgabe von „Aufgehorcht!“ Etwa eine Stunde lang dauerte die Talkrunde, moderiert von Bundestagskandidat Jörg Nürnberger. Foto: /Sascha Fuchs

„Aufgehorcht!“ heißt die neue Talkreihe, moderiert von Jörg Nürnberger. In der ersten Ausgabe ging es um das Leben von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie.

 
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Hof/Wunsiedel - Wie geht es den jungen Leuten in der Corona-Krise? Diese Frage stellten sich die Teilnehmer einer neuen, digitalen Talkrunde der SPD am Freitagabend. Zur anstehenden Bundestagswahl 2021 geht die Partei mit der Zeit und hält ihre Wahlveranstaltungen coronakonform kurzerhand online ab. „Aufgehorcht!“ heißt die neue Diskussionsreihe, die im Internet auf Facebook und YouTube gestreamt wird. Moderiert wird die Runde vom Bundestagskandidaten der SPD für den Wahlkreis Hof-Wunsiedel Jörg Nürnberger. Der Tröstauer ist selbst Vater von zwei Kindern, die die sechste beziehungsweise neunte Klasse besuchen: „Ich bin selbst zwar kein Jugendlicher mehr, aber man kann trotzdem sagen, dass ich noch hautnah am Thema dran bin.“

Namhafte Gäste, auch Kevin Kühnert dabei

In seinem „virtuellen Studio“ begrüßte Nürnberger vier Gäste, die ihre Erfahrungen alle aus unterschiedlichen Perspektiven einbringen konnten: die Integrationslotsin und stellvertretende Vorsitzende des Kulturzentrums Hof Franziska Kaiser, die Regnitzlosauer Gemeinderätin und ehemalige Jugendsozialarbeiterin Jennifer Bernreuther, den hochfränkischen Juso-Vorsitzenden, Münchberger Stadtrat und Studenten Ali-Cemil Sat, und sogar Kevin Kühnert, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD und neben Jörg Nürnberger ebenfalls Bundestagskandidat, nahm sich die Zeit und diskutierte mit. Auch als Zuschauer hatte man während der ersten Ausgabe von „Aufgehorcht!“ die Möglichkeit, sich mit Fragen oder Meinungen mithilfe der Kommentarfunktion einzubringen.

Auch persönliche Erfahrungsberichte

Die Teilnehmer erzählten auch persönliche Geschichten, entweder weil sie selbst Kinder haben, bei denen der Online-Unterricht mal mehr, mal weniger gut funktioniert, oder, im Fall von Ali-Cemil Sat, weil er sich selbst noch zur Jugend zählen und damit aus erster Hand berichten kann. Der 20-jährige hat erst im vergangenen Jahr sein Abitur geschrieben und studiert nun seit zwei Semestern an der Universität Bayreuth. „Klar habe ich mir mein Uni-Leben anders vorgestellt. Das erste Mal, dass ich die Leute, mit denen ich studiere, gesehen habe, war bei Klausuren. Diejenigen, die wie ich erst während der Pandemie mit dem Studium begonnen haben und sich eigentlich auf einen völlig neuen Lebensabschnitt gefreut haben, für die hat sich nicht viel verändert. Das zehrt schon an der Gemütslage.“ Auch der Sport war ein Thema, Sat betreibt selbst leidenschaftlich gerne Judo: „Kontaktsport ist ohne Kontakt nun mal schwierig. Sport ist für mich und viele andere ein wichtiger Teil des Lebens, der momentan wegfallen muss.“ Kevin Kühnert stellte dazu fest, dass gerade für Kinder im Vereinssport vor allem der soziale Aspekt im Vordergrund steht. „Wir brauchen auch beim organisierten Vereinssport dringend Neustart-Hilfen“, sagte Kühnert.

Aufholpaket für Jugendliche dringend nötig

Der SPD-Vize erklärte, wie ein kommendes „Aufholpaket“ den Kindern und Jugendlichen helfen soll, Rückstände aus der Corona-Pandemie aufzuarbeiten: „Das Paket kann natürlich nur ein Anfang sein, es ist noch nicht die Antwort auf all die Probleme, die entstanden sind. Etwa eine Milliarde Euro soll in schulische Nachhilfe fließen, eine zweite Milliarde in den Freizeitbereich. Die Kinder sollen mit neuen Freizeitangeboten auch mal wieder Kinder sein dürfen.“

Franziska Kaiser betonte, wie wichtig kulturelle Angebote für das soziale Miteinander sind: „Für Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen ist der Stillstand von Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen ein großes Problem, weil sie einen Ausgleich vom Alltag bieten können. Wir hoffen sehr, dass der Sommer dahingehend wieder besser wird.“ Jennifer Bernreuther fügte dazu an: „Vor allem für sozial schwächere Familien sind niedrigschwellige Angebote nach einem so schwierigen Jahr sehr wichtig.“

Insgesamt schien die locker gehaltene Talkrunde sowohl bei den Teilnehmern als auch bei den Zuschauern gut anzukommen. Dass das vergangene Jahr den Jugendlichen schwer zugesetzt hat, darüber waren sich alle einig. Gleichzeitig macht der Impffortschritt Hoffnung, den Sommer nicht mehr isoliert, sondern wieder miteinander verbringen zu können.

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