Bis in die 1960er-Jahre war Sexualität Privatsache und ein Tabu-Thema. Mit der sexuellen Revolution 1968 brach dieses Tabu, Sex und Lust wurden öffentlich. Das ist Aufklärern wie Oswalt Kolle zu verdanken, die einerseits gegen die Verklemmtheit der Deutschen kämpften und andererseits auch Wegbereiter für Gesundheitsprävention waren, die heute im schulischen Lehrplan verankert ist. So gehören zu den biologischen „Basics“ neben Körperwissen auch Veränderungen in der Pubertät, Fortpflanzung und Verhütung. Zeitgemäßer Sexualkundeunterricht ist aber weit mehr als Aufklärung über Fortpflanzung. „Sexualerziehung orientiert sich eng an gesellschaftlichen Normen“, sagt Sozialpädagogin Anna Götz-Spranger, die seit 30 Jahren Sexualkunde unterrichtet. Die Neugierde für das Thema bei Kindern und Jugendlichen sei aber schon immer groß gewesen.
Aufklärung an Schulen Wie spricht man mit Kindern über Sex?
Julia Ertel 10.01.2023 - 16:18 Uhr