Auftakt zum Burgsommer 2022 Liebe, Träume und immer wieder – Rock , n ’ Roll

Mit einer Reise durch die Musikgeschichte eröffnet das Theater Hof die Saison in Thierstein. Dort ist es alles andere als sommerlich, was das Publikum aber nicht vom Feiern abhält.

 
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Das Theater Hof sorgt für einen gelungener Start in die Burgsommer-Saison 2022. In Thierstein erzählt oder besser singt das Ensemble – untermalt von exzellenter Livemusik – eine wundervolle Geschichte.

Wie schon im Jahr 2021 war es laut einer Mitteilung des Veranstalters dem Theater Hof vorbehalten, mit der Produktion „Walk on the Wilde Side“ die Burgsommer-Saison auf dem Festivalgelände zu eröffnen. Bei lediglich 12 Grad Außentemperatur war die Theater-Band unter Leitung des musikalischen Direktors Michael Falk extrem gefordert, dem Publikum einzuheizen und es zum Tanzen zu animieren. Doch das schaffte sie vom ersten Stück an – mit Hits, die allesamt aus den 60er- und 70er-Jahren stammen.

Beziehungsgeschichten

Da in diesem einzigartigen Projekt, geschrieben von Reinhardt Friese, dem Intendanten des Theaters Hof, auch eine Geschichte erzählt wird, gehören fünf Schauspieler und die Gastsängerin Beatrice Reece zum Ensemble. Die Beziehungsgeschichte von drei Paaren wird in dem Stück auf der Bühne ausgebreitet und gesungen.

Nur ein einziger Satz wird in diesem „Theaterstück“ gesprochen – in einem Motel irgendwo im Nirgendwo. Sechs Barhocker, auf denen die Sängerinnen und Sänger nacheinander Platz nehmen, bilden in dieser „Reisefassung“ der Produktion die einzige Bühnenausstattung.

Flimmerndes Kopfkino

Das genügt aber auch, denn vom ersten Song „I Love Rock , n ’ Roll“ an, dargeboten von der großartigen Beatrice Reece, flimmert das Kopfkino bei den Besuchern. Das weibliche Trio wird ergänzt von Cornelia Löhr und Carolin Waltsgott, beides Schauspielerinnen in Hof mit großen musikalischen Potenzial. Nacheinander kommen die drei „Beziehungsherren“ dazu. Der rauhe Rock , n ’ Roller Dominique Bals, der langmähnige Cowboy Benjamin Muth und der Dandy Volker Ringe. Schon sein erster Song – „Chelsea Hotel“ von Leonhard Cohen – geht den Besuchern unter die Haut. Eine skurrile Geschichte wird dazu erzählt, Beziehungen werden gebrochen und wieder gekittet, Bekenntnisse und Botschaften gesungen.

Das Kopfkino läuft weiter über Lieder wie „Son of a Preacher Man“, „I don’t Like Mondays“ und „Halleluja“. Mehr als zwei Dutzend Welthits bekommen die Besucher zu Gehör - alle aus dem Bereich Liebe, Sehnsucht, Träume, Hoffnungen und natürlich über Sex, Drugs & Rock , n ’ Roll.

Ein begeisternder Abend mit exzellenten Darstellern und einer besonders gut aufgelegten Theaterband entwickelt sich. Und dann kommt der einzige gesprochene, zu denken gebende Satz des Abends: „Wenn eine Frau zu lange ein Auge zudrückt, tut sie es irgendwann nur noch, wenn sie zielt.“

Langanhaltender Applaus belohnt die Künstler. red

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