Aus dem Gemeinderat Spezial-Humus gegen Erosion im Baugebiet

  Foto:  

Mit einer dringlichen Anordnung genehmigt der Bürgermeister die Extra-Ausgaben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Oberkotzau - Bürgermeister Stefan Breuer hat Mitte Juli eine sogenannte dringliche Anordnung erlassen, also eine Anordnung ohne Beschluss des Gemeinderats – darüber berichtete er in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Es ging um das Baugebiet Schwesnitztalblick, genauer um die Begrünung im Hangbereich. Weil wegen der häufigen starken Regenfälle die Gefahr bestand, dass der Humus gleich wieder weggeschwemmt würde, machte die Baufirma das Angebot, an bestimmten Stellen eine spezielle, schnell grünende Saatmischung aufzubringen, die Erosion verhindern soll. Das habe auch das Bauamt als sinnvoll erachtet, berichtete Breuer, und da eine Entscheidung kurzfristig notwendig gewesen sei – auch zum Schutz der Wohnbebauung und des Fernwehparks bei Starkregen – habe er die dringliche Anordnung erlassen. Der Auftrag habe ein Volumen von 9638 Euro.

Allerdings: Noch sei der Spezialhumus nicht aufgebracht, sagte der Bürgermeister; zwei Termine dafür habe die Baufirma verstreichen lassen. Ein neuer Termin sei nun für kommende Woche geplant. Er, Breuer, sehe dafür nach wie vor die Notwendigkeit. Die Marktgemeinderäte sahen das auch so und hatten keine Einwände.

Mit einer Anfrage zum Thema Grünflächen hatte sich vor der Sitzung die UWO an die Verwaltung gewandt, zu einem Thema, das sie schon 2020 auf die Tagesordnung gebracht hatte: Ob es möglich sei, die Grünflächen der Gemeinde schonender und weniger häufig zu mähen, damit sich blühende Flächen entwickeln können? Bürgermeister Breuer erinnerte daran, dass damals der Auftrag für die Mäharbeiten bereits an ein Unternehmen vergeben war. Im Herbst stehe aber die Neuausschreibung an. Die Verwaltung werde vorher Kontakt zum Landschaftspflegeverband aufnehmen und sich beraten lassen. Es gehe um mehr als 200 Einzelflächen.

Christian Feller (UWO) erinnerte daran, dass die Wiese am ehemaligen Schlecker-Markt als Blühfläche vorgesehen war – jetzt werde dort Baumaterial gelagert, „das sieht eher aus wie ein Acker“. Breuer berichtete, die Gemeinde habe der Baufirma zugesagt, das Areal vorerst noch als Lagerfläche nutzen zu dürfen. Wenn es geräumt sei, werde die Blühwiese angelegt. Hannes Keltsch

Autor

Bilder