Aus der Region Kündigungen bei Schaeffler: 1500 Jobs auch in der Region betroffen

Christian Schuster

Das Werk in Eltmann soll nach Schweinfurt umziehen. Dort wiederum sollen 1000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Noch am Morgen treffen sich Betriebsräte und Gewerkschaften.

 
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Eltmann/Schweinfurt – Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat am Mittwochabend im Zuge von Umstrukturierungen des Konzerns den Abbau von 4400 Stellen in Deutschland und Europa bis 2022 bekanntgegeben. „Eine Hiobsbotschaft“ auch für die Beschäftigten in Eltmann und Schweinfurt, wie der Vorsitzende des Betriebsrats in Eltmann Ulrich Schöpplein, in einer Mitteilung an die Presse formuliert. Denn mit dem Wandel soll die komplette Produktion am Standort Eltmann nach Schweinfurt verlagert werden. In Schweinfurt sollen laut einer gemeinsamen Mitteilung der Betriebsräte in Schweinfurt und Eltmann sowie der IG Metall Schweinfurt vom Donnerstag sogar 1000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

2018 hatte Schaeffler mit der IG Metall eine Zukunftsvereinbarung abgeschlossen. Darin hatte man eine Stärkung der deutschen Standorte vereinbart. Laut dem Unternehmen sollen die Standorte in Herzogenaurach, Bühl, Schweinfurt, Langen und Höchstadt „durch Bündelung von Technologie- und Produktionskompetenzen und Investitionen in Zukunftsfelder gestärkt“ werden. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der dadurch entstandenen wirtschaftlichen Einbrüche will das börsennotierte Unternehmen nun mit dem „Abbau von strukturellen Überkapazitäten“ und der „Konsolidierung von Standorten in Europa“ die Neuausrichtung nun jedoch beschleunigen. Von den Maßnahmen Betroffen sind laut Konzern insgesamt 12 Standorte in Deutschland und zwei weitere in Europa.

Dass mit der Stärkung der Standorte auch Schließungen und der Abbau von tausenden Stellen einhergehen soll, empfinden Betriebsräte und Gewerkschaft als Hohn. Am Morgen kündigten die Mitarbeitervertretungen der beiden Standorte und die Gewerkschaft IG Metall zunächst an, die Beschäftigten informieren zu wollen und offene Fragen mit der Konzernleitung diskutieren zu wollen. Salvatore Vicari, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, unterstreicht vehement: „Nein, dieses Maßnahmenpaket des Managements können wir so nicht akzeptieren. Wir lehnen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen ab. Großes Unglück bricht über unsere Kolleginnen und Kollegen, sowie deren Familien herein. Wir werden uns massiv zur Wehr setzen.“

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