Aus Ontec wird Lead Chinas Gruß in den Frankenwald

Es funkt (von links): Leads Europa-Chef Chu Chen, Landtagsabgeordneter Alexander König, HWK-Vertreter Christian Herpich und Lead-Standortleiter Werner Bechtel. Foto: hawe

Mit einer Mischung aus Party und Festakt präsentiert sich Lead Intelligent in Naila. Nach der Übernahme von Ontec hat das Unternehmen einiges vor – auch, neue Leute einzustellen.

 
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„Aufzimmern“ steht leider nicht im Duden. Es fehlt einem, wenn man die offizielle Eröffnung des Centers of Competence von Lead Intelligent in Naila in ein Verb zwängen will. Dann muss „auf den Putz hauen“ reichen. Zeigte sich der chinesische Konzern anfangs, als er die insolvente Ontec übernahm, bedeckt – jetzt macht er Party: DJ, Catering, Inhouse-Feuerwerk, Live-Schalte ins chinesische Wixu, wo Konzernchef Yanqing Wang Richtung Frankenwald winkt. An den gedeckten Tischen in der Halle sitzten die Politiker, Wirtschaftsförderer, Kunden aus Indien, Manager von Siemens und einer VW-Tochter und und erheben das Glas auf gutes Gelingen.

E-Mobilität

Die Redner reden von Meilensteinen, von der Keimzelle einer globalen Entwicklung, von Technologieführern und spannenden Zeiten, in denen E-Mobilität Leben verändern wird. Vor lauter Superlativen geht es fast ein wenig unter, dass Europa-Chef Chu Chen von „Zuwachs in Naila“ spricht, von Technikern, Ingenieuren und Azubis, die man brauchen werde. Und von der Rettung dessen, was vor Kurzem noch Ontec hieß. Der Schriftzug des Maschinenbauers ist entfernt – „Lead“ heißt es jetzt. Der Konzern ist eine große Nummer, wenn es um Maschinen geht, mit denen man Batterien bauen kann. VW und BMW sind Partner der Chinesen. Wenn E-Autos beim Losfahren summen, dann soll da künftig auch Know-how aus Naila den Ton angeben.

Aufstocken auf 200

Der neue Standort soll vieles sein und bieten: Fertigung, Entwicklung, Kundenservice, Trainingscenter für eigene Leute und deren Kollegen aus Partnerfirmen. Es soll voran gehen. Standortleiter Werner Bechtel erklärt, dass Lead in Deutschland an den Standorten Nürnberg und Naila 160 Mitarbeitende hat. 200 sollen es werden, und Nürnberg braucht keine neuen Leute. Und wann? „Noch heuer“, sagt er. Um halbe Sachen soll es heute nicht gehen.

Mutmacher

Da macht auch Landrat Oliver Bär mit. „Wenn Sie die Welt erobern wollen“, sagt Bär an das Lead-Management, „dann ist Naila dafür ein guter Startpunkt.“ Aber es geht auch bodenständiger. Bär wünscht den ehemaligen Ontec-Leute, sie mögen wieder das Gefühl festen Bodens unter sich spüren. Nailas Bürgermeister Frank Stumpf ist heute auch zum Aufatmen da. Er erinnert an das Richtfest am 22. Dezember 2001, als Ontec sich aufmachte, stark zu werden. Heute steht er in der Halle von Lead – „der Tag heute macht Mut“.

Chance für Region

Lead könnte tatsächlich Mut machen, hört man über die weißen Tischdecken hinweg. Batterien für E-Mobilität entwickeln sich weltweit zu einem Riesenmarkt. Nun mit Lead in Naila, dem Bayerischen Zentrum für Batterietechnik an der Uni Bayreuth und Siemens’ Elektrolyse-Projekt in Wunsiedel könnte die Region für andere Firmen der Branche interessant werden. Dann könnte man noch mehr aufzimmern.

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