Ausbildung in Rehau Sp(r)itzen-Technik für die Schule

Jürgen Henkel
Pirmin Heinrich von der Firma Arburg (rechts) stellte die neue Spritzgießmaschine an der Berufsschule. Foto: Henkel.

Die Berufsschule in Rehau bekommt eine neue Spritzgießmaschine. Die Schüler sollen vom aktuellen Stand der Technik profitieren.

 
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Am Freitagmorgen hat es „großen Bahnhof“ in der Helmut-Wagner-Berufsschule Rehau gegeben. Die Firma Arburg stellt der Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums Hof Stadt und Land als Dauerleihgabe eine nagelneue Spritzgießmaschine zur Fertigung von Kunststoffteilen im Spritzgussverfahren zur Verfügung.

Pirmin Heinrich und Matthias Fuchs von dem Unternehmen aus Loßburg im Schwarzwald übergaben das in den Schulräumen bereits installierte und funktionsfähige Gerät nun offiziell an die Berufsschule. Politiker und Schulvertreter freuten sich über die Dauerleihgabe im Wert von fast 130 000 Euro, die eine ältere Maschine von 1999 ersetzt und der Berufsausbildung von Fachkräften zur Verfügung steht, nach den Worten Heinrichs konkret in den Bereichen Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik sowie der Fachschule für Kunststofftechnik.

Pirmin Heinrich gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von der neuen Spritzgießmaschine spricht. „Dies ist der aktuellste Stand der Technik. Alle verfügbaren Assistenzsysteme sind in der Maschine eingebaut. Diese Maschine kann den komplexen Anforderungen in der Kunststoffverarbeitung mit guten Bedienelementen gerecht werden. Die vollelektrische Ausführung ist auf höchste Energieeffizienz und damit auf Nachhaltigkeit hin konzipiert. Dies ermöglicht eine Energieeinsparung um bis zu 60 Prozent gegenüber bisherigen Geräten.“

Die neue Spritzgießmaschine löst eine ältere ab, die ebenfalls von dem Unternehmen Arburg 1999 als Leihgabe bereitgestellt worden war. „Während der Corona-Pandemie haben wir den aktuellen Bedarf und das Ausmaß der Nutzung abgefragt. Dann haben wir uns entschieden, Rehau wieder ein neues Gerät zur Verfügung zu stellen“, sagte Heinrich, der mit dem künftigen Verkaufsberater Matthias Fuchs zur offiziellen Präsentation angereist war. Die Kommunalpolitiker zeigten sich begeistert. Landrat Oliver Bär (CSU) betonte: „Die Evaluierung der hiesigen Schule erfolgt alle fünf Jahre und bringt immer wieder sehr gute Bewertungen, sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Ausstattung. Der Tenor lautet immer wieder: Hier wird etwas gelehrt und vermittelt, was auch gelebt wird und was nachhaltig ist. Es will zwar jede Region Bildungsregion sein, aber bei uns sind die Unterschiede in der Motivation und in der räumlichen und schulischen Ausstattung spürbar.“ Doch der Landrat machte auch deutlich: „Schulen kosten Geld. Und so sind wir sehr dankbar für Partner wie die Firma Arburg, die uns diese Anlage als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt. Wir werden diese hier gut nutzen können.“

Auch die Bürgermeister stimmten in den Dank mit ein. Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) aus Hof machte deutlich: „Dies ist heute ein schöner Anlass. Wir freuen uns über diese sinnvolle und tolle Geste des Unternehmens, hier eine so wertvolle und beeindruckende Maschine als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen.“ Bürgermeister Michael Abraham (CSU) meinte: „Rehau ist sehr verbunden mit Kunststoff. Und auch die Berufsschule hat ihren Namen nicht umsonst. Helmut Wagner war hier großer Pionier am Standort Rehau und ein Aushängeschild. Es ist wichtig, dass die Schüler hier bestens lernen und arbeiten können.“

Oberstudiendirektorin Andrea Brönner dankte als Leiterin des Beruflichen Schulzentrums Hof Stadt & Land dem Unternehmen aus dem Schwarzwald und machte deutlich: „Diese Leihgabe ist auch für die Medizintechnik nutzbar. Deutschland braucht als Hightech-Standort auch eine gute Ausstattung in der Ausbildung. Wir danken der Firma Arburg für diese Unterstützung. Die Lehrkräfte arbeiten sich hier gerne ein und können diese Maschine optimal für die Fachkraftausbildung nutzen. Die Kollegen sind beglückt von der neuen Maschine.“

Studiendirektor Alexander Lang machte als Leiter der Helmut-Wagner-Berufsschule deutlich: „Oberfranken ist ein wichtiger Standort für die Kunststoffindustrie und von Zulieferern aus diesem Bereich. Sie ist zwar etwas in Verruf geraten. Aber im Blick auf Recycling ist sie längst eine Zukunftsindustrie. Die Verpackungsindustrie erzielt in Deutschland bereits eine Recyclingquote von 65 Prozent.“

Nach seinen Worten braucht auch die Verfahrenstechnikerausbildung eine moderne Ausstattung. Absolventen der Berufsschule aus Rehau erhielten aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung hier auch immer wieder Auszeichnungen. Lang betonte an die Vertreter des Unternehmens gerichtet: „Sie stellen hier hochmoderne Maschinen zur Verfügung. Wir hoffen, unsere Ausbildung hier damit noch einen Tick besser zu machen.“

Im Anschluss an alle offiziellen Worte erläuterte Pirmin Heinrich die genaue Funktion der neuen Spritzgießmaschine und ihrer Elemente.

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