Imagefilme informieren über Betriebe
Dazu trägt nach Ansicht der drei Vorstandsmitglieder der Wirtschaftsjunioren Fichtelgebirge die Online-Ausbildungsmesse bei. Hier gibt es von allen Unternehmen, die überwiegend aus den Landkreisen Wunsiedel und Hof stammen, detaillierte Informationen zum Betrieb selbst, zu den Anforderungen für die freien Ausbildungsplätze und zu Ansprechpartnern. „Die meisten Unternehmer haben zudem Imagefilme mit eingestellt, die einen ersten Eindruck vermitteln“, sagt Schraml.
Dennoch: So umfangreich und informativ die Online-Ausbildungsmesse auch ist, die Veranstaltungen in den Räumen des Otto-Hahn-Gymnasiums kann sie nicht ersetzten. „Die Betriebe konnten sich an den Ständen viel besser präsentieren. Auch waren meist Auszubildende dabei, die den künftigen Lehrlingen authentisch schilderten, was sie erwarten wird. Derartige Gespräche, auch mit den Ausbildungsleitern und Personalverantwortlichen, sind natürlich nicht zu ersetzen“, sagt Sandra Miklos.
Auf das persönliche Vorstellungsgespräch vor Ort setzt nach wie vor Edeka Schraml. Wie Geschäftsführer Patrick Schraml sagt, ist ihm das wichtig, da die künftigen Auszubildenden ja später im Beruf täglich mit den Kunden in Kontakt stehen. Daher seien auch Formate wie die virtuelle Messe lediglich eine Notlösung. Bleiben soll das Format wahrscheinlich auch in der Zeit nach Corona als Zusatzangebot. „Davon kann es im Grunde nicht genug geben, da es für Betriebe und Jugendliche um sehr viel geht“, sagt Bernd Neupert von der Kompostanlage Steinselb. Er kann der Pandemie zumindest etwas Gutes abgewinnen: „Durch Homeschooling ist die Kompetenz der Jugendlichen im Umgang mit dem Computer noch einmal gewachsen. Wer bisher lediglich am Computer gespielt hat, kann jetzt wirklich damit arbeiten und sogar konferieren.“ Gleichwohl litten die Kinder und Jugendlichen unter den fehlenden sozialen Kontakten in der Schule.
Vielleicht doch noch eine Präsenz-Veranstaltung
Ende August, wenn die Online-Ausbildungsmesse endet, werden die Wirtschaftsjunioren den Erfolg der virtuellen Veranstaltung überprüfen. „Wir werden sicherlich von vielen Unternehmen eine Rückmeldung erhalten“, hofft Schraml.
Eigentlich haben die Wirtschaftsjunioren Flyer und Plakate drucken lassen, die sie in den Schulen verteilen wollten. Da diese aber nach wie vor verwaist sind, stellen sie alle Informationen den Schulen zur Verfügung, damit diese sie auf ihren Homepages veröffentlichen.
Sandra Miklos, Bernd Neupert und Patrick Schraml hoffen, dass die aktuelle Messe nicht die einzige in diesem Jahr bleibt. „Wenn sich die Corona-Lage bis dahin entspannt hat, könnte es im Herbst durchaus noch eine Präsenz-Messe geben, in welchem Rahmen auch immer“, so Patrick Schraml.