„Beide Vorfälle in den bayerischen Maßregelvollzugsanstalten werden konsequent aufgearbeitet. Die gesetzlichen Bestimmungen, Sicherheitsvorkehrungen und Schutzkonzepte werden bereits intensiv auf Verbesserungen geprüft und Verschärfungen getroffen“, sagte Scharf weiter.
Bereits am 8. August war ein Insasse des Bezirksklinikums in Deggendorf entkommen. Der wegen Totschlags verurteilte und wegen einer psychischen Erkrankung als schuldunfähig eingestufte Mann flüchtete während eines begleiteten Freiganges aus einem Kino in Plattling. Er wurde etwa acht Stunden später wieder gefasst.
Kritik von SPD und ÖDP
Die Flucht der Männer löste eine politische Debatte um den Maßregelvollzug und die Sicherheit der Einrichtungen aus. Die SPD-Fraktion im Landtag verlangt von der Staatsregierung mit einem Fragenkatalog Aufklärung. „Wir müssen den Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit vermitteln“, sagte Horst Arnold, Sprecher für Verfassung, Recht und Parlamentsfragen. Die Staatsregierung müsse die Umstände der Fluchten genau darlegen und wirksame Maßnahmen erlassen.
ÖDP-Sprecher Urban Mangold forderte den niederbayerischen Bezirkstag auf, die Regularien in der forensischen Klinik in Deggendorf sowie die Sicherheitsvorkehrungen im BKH Straubing zu überprüfen. „Wir brauchen jetzt klare Regeln, die sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“