Die Fränkischen Lichtmaler gehen einen Leerstand in Hof kreativ an.
Seit zwei Jahren steht das Gebäude des ehemaligen Kleidergeschäftes H & M am Oberen Tor in Hof leer. Mit dem Frühling wird der Laden aber wieder zum Leben erwachen. Noch sind die Fenster des markanten Eck-Gebäudes fast vollständig mit weißer Folie beklebt. Dahinter verbirgt sich schon jetzt eine Kunstausstellung, die am 25. März um 12 Uhr beginnt.
Dann werden die Folien entfernt und Passanten können von außen die Fotos der Fränkischen Lichtmaler bewundern. Auf den bis zu sechs Quadratmeter großen Fotos gibt es viel zu sehen: verschiedene Tiere oder auch außergewöhnlichen Motive, die durch Langzeitbelichtung – eine spezielle Fotografietechnik – entstanden sind. Die Tür des Ladens wird aber geschlossen bleiben, die Ausstellung ist nur von außen zu betrachten.
Initiator der Aktion ist Jan-Dirk Müller-Esdohr, Mitglied der Fränkischen Lichtmaler, die er als einen „Haufen Fotoverrückter“ beschreibt. Der Fotoclub beschäftigt sich mit den vielfältigen Facetten der Fotografie. Bei einer der Fotoaktionen der Gruppe im vergangenen Jahr wurde Walter Friedel, Wirtschaftsförderer der Stadt Hof, auf die Künstler aufmerksam und fragte an, ob sie im H&M ausstellen wollen. Friedels Motiv: Durch diese Fotoaktion will er den Leerstand in der Hofer Altstadt bekämpfen, bis die Eigentümer des Gebäudes es verkauft haben.
Die Lichtmaler wollten das Haus gerne mit Farbe füllen, sagt Müller-Esdohr. Er betont: „Viele Leute meckern oft über Missstände, haben aber selbst keine Ideen zur Verbesserung der Situation. Wir probieren, es besser zu machen. Hof ist schön und hat etwas zu bieten – das wollen wir den Leuten zeigen.“ Die Fränkischen Lichtmaler wünschen sich, dass diese Aktion auch andere Hofer dazu motiviert, etwas zur Verschönerung der Stadt beizutragen. „Wir möchten das Thema Fotografie und Kunst in die Stadt tragen und die Passanten dafür begeistern“, sagt Dietmar Harms, Leiter der Fränkischen Lichtmaler.
In Kürze wird vor dem ehemaligen H&M-Gebäude ein digitaler Countdown starten, der die Tage bis zum Beginn der Aktion herunterzählen wird. Das Ende der Ausstellung ist noch offen. Die Bilder bleiben in dem Haus, bis es verkauft ist. Die Vermarktung steht gerade erst in den Startlöchern, sagt Tina Lück, Maklerin für die Immobilienfirma Steinel und Dietel.
