German Schlaug betonte, dass in jedem Werk von Willi Seiler sehr viel geistige Strahlkraft stecke und diese Werke zudem unter Beweis stellten, dass Schlichtheit so viel mehr sein könne. Die Ausstellung solle das Werk, das Willi Seiler der Region hinterlässt, präsentieren. „Jeder von ihm bearbeitete Stein erzählt eine Geschichte.“ Und: Mit Gerhard Hanskes Fotografien würden Seilers Werke im öffentlichen Raum ins Bewusstsein gerückt, betonte Schlaug.
Qualität der Schrift
Der 96-jährige Künstler bedankte sich bei Schlaug und Hanske sowie den weiteren Mitstreitern des Arbeitskreises für die Ausstellung. Dann blickte Willi Seiler noch einmal auf seine Zeit an der Steinfachschule und als Organisator von „Kunst in der Provinz“ zurück. „Die Qualität der Schrift im Stein war mir immer sehr wichtig“, verdeutlicht Willi Seiler die Intension seines Schaffens. „Ein Grabstein soll kein Kunstwerk sein, sondern sich harmonisch in den Friedhof einfügen.“
Der Künstler ging auch noch einmal auf die Entstehung des Labyrinths am Epp-rechtstein ein. Sein Dank galt allen Mitstreitern, die ihn zum Teil auch bei der Ausführung seiner Werke unterstützt hätten sowie seiner Frau Gudrun, die ihm seit 65 Jahren den Rücken freigehalten und ihn bei seiner Arbeit unterstützt habe. „Ich habe gerne in Dir gelebt, Du kleine lichte Stadt und hätte nichts dagegen, noch eine Zeit hier leben zu dürfen“, erklärte Willi Seiler abschließend in Anlehnung an Jean Paul.
Die Ausstellung über das Lebenswerk von Willi Seiler ist bis Anfang Mai im Foyer der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel zu sehen.