Autogottesdienst Thiersheimer gedenken der Brandopfer

Die Geistlichen predigen über Nächstenliebe die besonders bei Katastrophen wie dem schweren Brand wichtig ist. Foto: /Sophia Goldner

Die Gemeinde erinnert bei einem Autogottesdienst an die Opfer des schlimmen Brandes im Frühjahr. Dank geht dabei besonders an die Helfer.

 
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Thiersheim - Im Autokino hat gewiss schon der ein oder andere einen Film gesehen. Doch wie schaut es mit einem evangelischen Gottesdienst aus? Genau das hatten die Thiersheimer am Wochenende am Autohof an der A 93 organisiert. Wie im Autokino wurden die Fahrzeuge hintereinander aufgereiht. Doch statt der Leinwand war eine kleine Bühne aufgebaut und daneben der Posaunenchor platziert.

Anlass für die Veranstaltung war das Gedenken an die beiden Thiersheimer Großbrände am 30. April und 1. Mai. Ein besonderes Dankeschön an die ehrenamtlichen Helfer, die während des Einsatzes tatkräftig zugepackt hatten, sprachen Werner Frohmader, Bürgermeister der Gemeinde Thiersheim, und die Geistlichen Katja Schütz und Linda Kost aus.

Im Gottesdienst selbst predigte Pfarrerin Schütz über Nächstenliebe, die vor allem während der zwei langen und strapaziösen Einsätze an erster Stelle gestanden hatte. Beispielsweise hatten einige Nachbarn bei dem Brand mit Lunchpaketen geholfen, andere hatten danach gespendet. Diese Barmherzigkeit ist laut der Pfarrerin mit der Ersten Hilfe, die die Feuerwehr, das Bayerische Rote Kreuz, das THW und die Polizei geleistet haben, gleichzusetzen. Auch bei den Fürbitten gingen die Pfarrerin und Vikarin Kost auf die vom Brand Betroffenen ein: Gott solle die Feuerwehrleute und Helfer; die Familien, die im Brand viel verloren haben und die Trauernden beschützen. Für die festliche Atmosphäre sorgten der Thiersheimer Posaunenchor und der Gesang der Gemeinde.

Bürgermeister dankt

Im Anschluss an den Gottesdienst bedankte sich der Bürgermeister bei allen Beteiligten. Explizit grüßte er auch Kreisbrandrat Wieland Schletz, Kreisbrandinspektor Armin Welzel und Landrat Peter Berek. Von 30 geladenen Wehren sind laut Frohmarder fünf erschienen. Für diese, aber auch für die anderen anwesenden Helfer hatte der Bürgermeister einen Schnaps dabei, den „Thierheimer Nachtwächter“ – als Zeichen der Dankbarkeit. Während seiner Rede ging Frohmader auf ein Parament, das er aus der Kirche mitgebracht hatte, ein. Der Stoff wurde mit verschiedenen Farben bemalt: Rot, Gelb und Orange. Die Farbgebung ist repräsentativ für den vergangenen Brand. Außerdem sind vier verschiedene Händepaare abgebildet. Das erste Paar zeigt laut dem Redner eine große und kleine Hand. Die Bedeutung dahinter sei, dass der Erwachsene zuerst den Kindern und Schwachen helfe. Das zweite Paar stelle eine helle und farbige Hand dar. Hier interpretiert der Bürgermeister, dass jeder Hilfe bekomme, unabhängig von seiner sozialen Lage. Das dritte Bild zeigt betende Hände. Das Gebet stehe für die Hilfe Gottes, wenn Menschen nicht mehr helfen können. Das letzte Händepaar reicht sich gegenseitig Brot. Frohmarder versicherte, dass dies ein Zeichen für die Gemeinschaft sei. Er stellte auch fest: „Die Freundschaft und Kameradschaft untereinander müssen funktionieren, wenn man was leisten will.“

Abschließend bedankte er sich nochmals für die geleistete Arbeit der Helfer und lud zu einem Weißwurstessen ein.

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