Bad Alexandersbad Bürgermeisterin verschwitzt Termin

  Foto: pr.

Bad Alexandersbad hat beim Heilbädertag in Bad Aibling am Wochenende gefehlt. Anita Berek erklärt auf Nachfrage, dass sie den Termin vergessen hat.

 
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Erneut hat es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bad Alexandersbad harsche Kritik an Bürgermeisterin Anita Berek (SPD) gegeben. Grund war das Fehlen von Vertretern der kleinsten Kurgemeinde im Freistaat beim Bayerischen Heilbädertag am vergangenen Wochenende in Bad Aibling.

Den Stein ins Rollen brachte dritter Bürgermeister Michael Galimbis (CSU), der sich auf die Frage nach dem Warum aber noch deutlich in seiner Wortwahl zurückhielt. „Es ist ein Unding, dass unsere Gemeinde beim Bayerischen Heilbädertag nicht vertreten war“, sagte Galimbis. Weißenstadt sei hingegen mit einer Abordnung von vier Personen nach Bad Aibling gefahren.

Vielzahl an Terminen

Die Bürgermeisterin gab daraufhin zu, dass sie den Termin schlichtweg vergessen habe. „Ich bin untröstlich, dass mir das tatsächlich passiert ist“, antwortete Anita Berek. Als Grund nannte die Rathauschefin eine Vielzahl für sie derzeit anstehender Termine sowie die angespannte Personalsituation in der Gemeindeverwaltung. Hinzu sei gekommen, dass die Verwaltung in der vergangenen Woche aus dem Alten Kurhaus hinunter in das Markgräfliche Schloss umgezogen sei.

Galimbis machte Berek darauf aufmerksam, dass sie als Bürgermeisterin mit ihm (Galimbis) und zweitem Bürgermeister Ronald Ledermüller (AWV/FWG) zwei Stellvertreter als Repräsentanten für derart wichtige Termine habe. Auch hätte ein Großteil des Gemeinderats nach einem kurzen Anruf sicherlich die Teilnahme sogar kurzfristig zugesagt. Mit dem Fehlen in Bad Aibling habe die Gemeinde verpasst, wie die anderen Kurgemeinden auf ihre Existenzangst nicht zuletzt wegen der Energiekrise auf sich aufmerksam zu machen. Zumal Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den 76. Bayerischen Heilbädertag eröffnet habe. Hier habe die Gemeinde versäumt, ein Zeichen zu setzen, aber auch mit anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen.

Kein Dialog

Ledermüller monierte zudem, dass die Bürgermeisterin den „kurzen Draht“ in der Gemeinde nicht zum Dialog genutzt habe. Denn mit Landrat Peter Berek wohne schließlich der derzeitige Präsident des Bayerischen Heilbäder-Verbands (BHV) im Ort. Und dieser sei auch in Bad Aibling gewesen. Die mangelnde Kommunikation kritisierte auch die nachgerückte Gemeinderätin Christina Popp.

Vorher hatte in der Sitzung noch der Erhalt des „Bads“ auf der Tagesordnung gestanden. In einem Grundsatzbeschluss zum anstehenden Verfahren auf Reprädikatisierung hatte das Gremium einstimmig festgehalten, auch weiterhin das Ziel zu verfolgen, dass die Gemeinde in Zukunft die primäre Absicht habe, das Prädikat „Heilbad“ weiterhin zu erhalten.

Höherer Bedarf

Dabei steht der Kurgemeinde das Wasser nach wie vor bis zum Hals, wie Bernhard Großkopf, geschäftsführender Beamter der Verwaltungsgemeinschaft Tröstau, anhand des Kassenkreditbedarfs der Gemeinde und ihrer Betriebe deutlich veranschaulichte. Demnach sei zuletzt mit Bescheid des Landratsamts Wunsiedel der Kassenkredithöchstbetrag von 5,35 Millionen Euro für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023 genehmigt worden. Die dafür erstellte Liquiditätsplanung für die Kurgemeinde zeige aber ab Januar 2023 einen höheren Kassenkreditbedarf. Der Gemeinderat ermächtigte daher die Bürgermeisterin, für weitere Zeiträume ab dem 1. Januar die Genehmigung von Kassenkredithöchstbeträgen bei den Aufsichtsbehörden nach Maßgabe des vorher ermittelten Betrags zu beantragen. Auch darf sie die erforderlichen Kassenkreditverträge verlängern oder neu abschließen.

Eine gute Nachricht hatte Anita Berek dann doch noch. Die zuletzt eingeschränkten Öffnungszeiten im „Alexbad“ werden wieder verlängert. Auch an den Feiertagen – bis auf Heilig Abend und Silvester.

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