Die Fakten, die zunächst genannt wurden, ergaben ein gemischtes Bild. So sei zwar die Zahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahr im Zeitraum Januar bis August um rund 40 Prozent gesunken, die Übernachtungen gingen gar um fast 42 Prozent zurück; von September bis Mitte Oktober sei es dagegen extrem gut gelaufen, man habe Anfragen ohne Ende erhalten. Erst vor einer Woche sei alles "wieder zusammengebrochen".
Zu den erfreulichen Meldungen gehöre, dass Bad Steben vom Magazin "Focus-Gesundheit" das Prädikat "Top Kurort 2021" verliehen bekommen habe. Damit gehöre man zu den bundesweit exzellenten Kurorten mit herausragender medizinischer Versorgung. Diese für die Außenwirkung sehr positive Auszeichnung sei etwas, das man sich nicht käuflich erwerben könne. Bad Steben sei darin in allen Bereichen top, bis auf einen: die Sonnenstunden. Weitere Auszeichnungen habe man mit Urkunden der Qualitätsmarke "Gesundes Bayern" für die Angebote "Rücken-Kur" und "Rheuma-Woche" in Bad Steben erlangen können. Nun strebe man die gleiche Zertifizierung für die Bereiche "Bade- und Entspannungs-Kur" und "Moor-Erlebnis" an.
Bereits jetzt zeichne sich ab, dass das Bemühen um Qualität in Bad Steben sich lohne: "Die Gäste sind bereit, mehr zu bezahlen", sagte Monika Josiger. Die positive Tendenz zeige sich zum Beispiel auch bei Angeboten wie den geführten Wanderungen, den Wildkräuterspaziergängen, den geführten Foto-Touren oder - ganz neu - dem Waldbaden mit Qi-Gong. Besonders gut angenommen worden sei die E-Bike-Station: "Der Radtourismus hat zuletzt geboomt, wir hätten noch viel mehr verleihen können, aber mit unseren sechs Rädern stoßen wir an unsere Grenzen." Die Tendenz lasse sich hier klar in Zahlen ausdrücken: Waren es 2019 noch 405 verliehene Räder, so wurden heuer von April bis Oktober 447 Räder ausgeliehen.
Ausführlich ging Monika Josiger auf die Marketingmaßnahmen im laufenden Jahr ein. Der Trend gehe immer mehr von Print hin zu Online, besonders gut angenommen werde die Seite www.bad-steben.de. Aber auch Empfehlungen von Freunden spielten eine immer größere Rolle. Hervorragend nachgefragt worden sei die neue Gastronomie- und Einzelhandelsbroschüre "einkaufen und genießen": "Wir hatten ein sehr gutes Feedback, die erste Auflage ist schon vergriffen."
Bürgermeister Bert Horn betonte noch einmal die Extremsituation 2020: "Es fing so hervorragend an, wie wir es noch nie erlebt haben, aber ging dann unter völlig anderen Vorzeichen weiter." Die Monate Juli bis September hätten indes gezeigt, dass man mit dem Marketing sehr gut nach außen gegangen und insgesamt bestens aufgestellt sei.