Ausbreitung an Süditaliens Küsten Warum man Feuerwürmer im Meer besser meiden sollten

Markus Brauer/ , aktualisiert am 13.06.2024 - 17:04 Uhr

An Italiens Küsten breiten sich Feuerwürmer aus. Der Kontakt mit ihren giftigen Stacheln kann schmerzhaft sein. Experten rufen zu Vorsicht auf.

 
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Farbenfrohe Tausendfüßler unter Wasser? Von wegen! Der Kontakt mit einem solchen Feuerwurm kann für Badende sehr schmerzhaft sein. Foto: Imago/Imagebroker

Auf den ersten Blick sehen sie wie farbenfrohe und harmlose Tausendfüßler aus, doch der Kontakt mit ihren hauchdünnen Borsten kann sehr schmerzhaft sein: Bart-Feuerborstenwürmer (Hermodice carunculata) – kurz Feuerwürmer – breiten sich derzeit an Italiens Küsten aus und könnten Badegästen an den Stränden in diesem Sommer schwer zu schaffen machen.

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Die Vielborster werden bis zu 30 Zentimeter lang. Foto: Imago/Imagebroker

Die Hitzewellen in den vergangenen zwei bis drei Jahren sollen laut Experten dazu geführt haben, dass sich die Feuerwürmer im Mittelmeer vor Italien immer wohler fühlen und sich rasant vermehren.

Küsten Süditaliens besonders betroffen

Besonders betroffen sind die Küsten im Süden Italiens: Sizilien, Kampanien, Apulien und Kalabrien. Kürzlich warnte das Nationale Institut für Ozeanographie und Geophysik (OGS) in Triest Einheimische und Touristen vor den bis zu 30 Zentimeter langen Vielborstern. Badegäste sollten Feuerwürmer auf keinen Fall berühren und beim Betreten des Wassers vorsichtig sein, sagte Michela D’Alessandro vom OGS.

Kontakt mit Wurmborsten ist immer schmerzhaft

Eine akute Gefahr besteht laut D’Alessandro für Badegäste nicht. Der Kontakt mit den Borsten des Feuerwurms kann laut OGS-Mitteilung nur bei Allergien lebensgefährlich sein, schmerzhaft ist er aber auf jeden Fall.

Bei Kontakt dringen die Borsten in die Haut ein und brechen meist ab, sodass sie nur schwer zu entfernen sind. Die Borsten enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen Brennen, Juckreiz und Taubheit. In seltenen Fällen kommt es zu Schwindel und Übelkeit.

Die Borsten enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen Brennen, Juckreiz und Taubheit. Foto: Imago/Pond5 Images

Steigende Meerestemperaturen führen zur Wurm-Schwemme

Die Experten um D’Alessandro führen die aktuelle starke Ausbreitung des Feuerwurms auf die steigenden Temperaturen in den vergangenen Jahren im Mittelmeerraum zurück. Die Art sei dort zwar schon seit einigen Jahrhunderten präsent, aber seit 2018 werden sie von Jahr zu Jahr häufiger gesichtet.

Besonders stark zugenommen hat ihre Verbreitung in den vergangenen zwei bis drei Jahren nach den starken Hitzewellen im Mittelmeerraum. Auch andere Faktoren begünstigen ihre Ausbreitung im Sommer wie etwa das Fehlen von Fressfeinden.

Immer wieder finden Fischer große Massen an Würmern in ihren Netzen und Fanggeräten. Foto: Imago/Dreamstime

Die Feuerwürmer sind nicht nur am Ufer auf Hartböden, Seegraswiesen oder ab und zu im Sand zu finden, sondern vor allem im Meer. Sie bereiten insbesondere auch Fischern Schwierigkeiten: Immer wieder finden sie große Massen an Würmern in ihren Netzen und Fanggeräten.

Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und einzudämmen, wurde das Projekt „Worms Out“ ins Leben gerufen, an dem sich mehrere italienische Universitäten beteiligen.