Bauamt und Selbwerk Über 30 Projekte für die Zukunft

Der Marienplatz, dessen Umbau zum Kreisverkehr Monate in Anspruch genommen hat, nimmt Formen an. Foto: /Florian Miedl

Der Selber Bauamtsleiter Helmut Resch stellt bei der Bürgerversammlung die aktuellen Baumaßnahmen und Vorhaben vor. Und die Liste ist lang.

 
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Selb - „Wir bauen mit jedem Projekt weiter an der Zukunft der Stadt Selb.“ Dieser Satz stand am Ende des Referates von Bauamtsleiter und Selbwerk-Geschäftsführer Helmut Resch bei der Bürgerversammlung im Rosenthal-Theater. Für Resch selbst war es der letzte Bericht bei einer Bürgerversammlung, denn er wird – wie berichtet – im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen. Für ihn steht aber fest: „Ich werde mich auch weiter einsetzen und freue mich auf die Projekte.“ Der Stadt sagte er eine gute Zukunft voraus.

Die Liste, die er präsentierte, war lang. Über 30 Baumaßnahmen und Planungen laufen aktuell oder stehen kurz vor dem Abschluss, weitere werden kommen. Deswegen sagte Resch auch gleich zu Beginn seinen Mitarbeitern Dank für das große Engagement in diesem Mammutprogramm, mit dem sie die Stadt weiterentwickelten.

Allein in der Abteilung Bauaufsicht/Bauordnung wurden nach seinen Worten seit der letzten Bürgerversammlung 44 Mehrfamilienhäuser, zwei Mehrfamilienhäuser, 30 Um- und Anbauten, 27 Garagen und Carports, 16 Gewerbebauten, zwölf Abrisse, 24 Nutzungsänderungen und neun Bauvoranfragen behandelt. Als Beispiele nannte Resch die anstehende Erweiterung des Europäischen Zentrums für Dispersionstechnologien (EZD), die neue Logistikhalle der Netzsch-Gruppe oder den Neubau des Bauamtes hinter dem Rathaus, aber auch die Mehrfamilienhäuser am Paul-Müller-Weg. Dort sei ein weiteres Projekt von privater Seite in Planung. Voran gehe es auch mit dem Kommunalen Kino.

Gute Nachfrage

Die Baugebiete entwickelten sich ebenfalls gut: So seien im Gebiet Kappelland von den 13 Bauparzellen noch sieben frei, der Rest verkauft oder reserviert. In Stopfersfurth seien 16 Grundstücke verkauft, zehn reserviert und sieben noch zu haben. Im Lindackerweg, einem Projekt des Selbwerkes, sind bereits zehn von 17 Parzellen reserviert. Richtig investiert hat die Stadt auch im Bereich Hochbau: so beispielsweise in die Sanierung und den Neubau des Rathauses 2,5 Millionen Euro bei 90 prozentiger Förderung oder in die Sanierung der Luitpoldschule sowie in eine Fluchttreppe rund 540 000 Euro, wobei es hier eine hohe Förderung über das entsprechende Kommunalinvestitionsprogramm gegeben habe. Größer als ursprünglich angenommen sei der Aufwand bei der Sanierung des Hallenbades, die mit rund 130 000 Euro zu Buche schlage. Investiert habe man auch rund 100 000 Euro in das Rosenthal-Theater bei der Erneuerung der Pumpe und der Ergänzung der Löschanlage. Außerdem habe die Stadt insgesamt rund 700 000 Euro in den allgemeinen Bauunterhalt investiert.

In seinem Referat erwähnte Resch auch den Wasserspielplatz am Selbbach mit Baukosten von rund 154 000 Euro sowie den Platz unterhalb des Theaters mit Kosten von 310 000 Euro, wobei die städtischen Maßnahmen zu 90 Prozent vom Freistaat gefördert worden seien. Ein großes Projekt sei die Umgestaltung des Bahnhofsareals mit Baukosten von 2,9 Millionen Euro, wobei auch hier der Freistaat 90 Prozent Förderung gewähre. Baubeginn wird laut Resch im April oder Mai sein, nämlich mit der Mobilitätsstation.

Pilotprojekt

Und auch am Bahnhof wird es ein Projekt des Selbwerkes geben: Nämlich modernen Wohnungsbau im Rahmen des Pilotprojektes „Klimaanpassung im Wohnungsbau“. Beginn soll laut Resch 2022 sein, der Selbwerk-Aufsichtsrat habe grünes Licht gegeben. Selb nehme damit eine Vorbildfunktion ein, da das Selbwerk als einziges Unternehmen in Oberfranken ausgewählt worden sei.

Bis Mitte des kommenden Jahres sollen der Rosenthal-Park und der Park am Grafenmühlweiher fertig sein. Für diese beiden Projekte im Rahmen der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen (BTFW) gebe es ebenfalls hohe Förderungen: für den Rosenthal-Park 1,5 Millionen Euro bei Gesamtkosten von 1,7 Millionen Euro, beim Grafenmühlweiher rund 840 000 Euro bei Gesamtkosten von rund einer Million Euro. Fast fertig sei auch der Park & Ride-Quartiersplatz am Bahnhof in Selb-Plößberg (Gesamtbaukosten 590 000 Euro; Zuschuss 530 000 Euro).

Eine „Operation am offenen Herzen der Stadt“ sei der Bau des Kreisverkehrs auf dem Marienplatz mit Gesamtbaukosten von rund 3,5 Millionen Euro gewesen, von denen etwa eine Million Euro für den Straßenbau auf die Stadt und das staatliche Bauamt entfallen. Die Förderung hier: ebenfalls 90 Prozent. „Der Platz geht seiner Vollendung entgegen.“

Neuer Radweg

Ebenfalls in die BTFW-Vorbereitung falle die Sanierung der Christoph-Krautheim-Straße, die nicht nur ausgebaut werde, sondern auch einen Radweg bekomme.

Ein Beispiel dafür, dass nicht immer alles läuft, wie geplant, ist laut Resch die Ludwig-Passage. Nach Problemen mit den Firmen und später mit den Materiallieferungen setze man alles daran, die Passage so schnell wie möglich fertigzustellen.

Neben vielen anderen Planungen erwähnte Resch auch den Bau des Kreisverkehrs auf dem Goetheplatz, der jetzt vorbereitet werden müsse, „damit wir das Programm schaffen“. Grundsätzlich sei dieser Bau aber wesentlich einfacher als der auf dem Marienplatz. Fertig sein soll der Kreisel vor dem Bahnhof Ende 2022.

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