Bauausschuss Selb Klares Nein zu riesiger Anlage

Zwischen Vielitz (links) und der Autobahn wollte die Firma Unien eine 14 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage (rot) bauen. Das lehnte der Bauausschuss ab. Der bestehende Solarpark Vielitz ist auf unserem Plan grau-schraffiert dargestellt. Foto: /Stadt Selb

Der Bauausschuss versagt einer 14 Hektar großen Photovoltaikanlage bei Vielitz seine Zustimmung. Auch weil dort die letzten gut erschlossenen Gewerbeflächen liegen.

 
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Selb - Einstimmig hat sich der Bauausschuss des Selber Stadtrates gegen eine 14,2 Hektar große Photovoltaik-Freiflächenanlage zwischen Vielitz und der Autobahn ausgesprochen. In der Sitzung am Mittwoch machten Sprecher aller Fraktionen deutlich, dass man das Gelände zwischen Kühberg und Vielitzer Höhe nicht für diesen Zweck vorsehen solle.

Ausgangspunkt war ein Antrag der Firma Unien GmbH aus Mering. Das Unternehmen entwickelt Freiflächen-Solarparks und wollte offenbar ausloten, ob der Stadtrat ein solches Projekt genehmigen würde. Verbunden damit war ein Antrag auf Ausweisung eines Sondergebietes und auf die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens.

Nach Angaben von Bauamtsleiter Helmut Resch handelt es sich bei dem ins Auge gefassten Areal um eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche mit einer Gesamtgröße von 14 Hektar. Alle Grundstücke befinden sich demnach in Privateigentum. In der Mitte des vorgeschlagenen Bereiches steht seit 2015 der Solarpark Vielitz mit einer Größe von etwa 2,6 Hektar. Aktuell sei das Vorhaben nicht genehmigungsfähig. Erst müsste ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungplan geändert werden. Resch wies außerdem darauf hin, dass es sich bei den an der Ausfahrt Selb-Nord gelegenen Flächen um das einzige verbliebene Areal im Gebiet der Stadt Selb handle, in dem noch gut erschlossene Gewerbeflächen an der Autobahn ausgewiesen werden könnten.

Auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sagte, dass der Stadtrat übereingekommen sei, keine weiteren Freiland-PV-Anlagen zu genehmigen. Zudem habe die Stadt Selb in den vergangenen Jahren viel in Sachen „grüner Stromerzeugung“ getan und profitiere auch vom Engagement der ESM in diesem Bereich. Der vor Ort produzierte „Grüne Strom“ reiche aus, um alle Privathaushalte und 20 Prozent der Industrie abzudecken. Man nehme die Natur und das Thema regenerative Energien sehr ernst. Allerdings seien Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gebäuden eher sinnvoll. „Von weiteren Großanlagen sollten wir eigentlich Abstand nehmen.“

Dem stimmte Roland Schneider (Freie Wähler Selb) zu. Auch er sah PV-Anlagen besser bei privaten Häuselbauern angesiedelt. In die gleiche Kerbe hieb Ramona Jülke-Miedl (Aktive Bürger), die deutlich machte, dass die Stadt in der Vergangenheit mehrere Freiflächenanlagen abgelehnt habe. Auch solle man Gewerbeflächen freihalten. Für Roland Graf (SPD) sind 14 Hektar einfach zu groß dimensioniert, und zweiter Bürgermeister Carsten Hentschel (CSU) sagte, man dürfe diese große landwirtschaftliche Fläche mit gutem Boden nicht für diesen Zweck opfern.

Keine Einwände hatte der Bauausschuss gegen den Bebauungsplan „Ferienhausresort Schwarzenhammer“, den der Markt Thierstein gerade aufstellt. Wie berichtet, sollen in Schwarzenhammer 22 Häuser mit 44 Ferienappartements entstehen. Für Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch ist dieses Vorhaben „ein schönes Projekt für die Region, von dem alle profitieren“.

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