Der Minister betonte, es gehe nicht darum, jeden Demonstranten oder Kritiker zu behelligen. "Es wird darum gehen, einige wenige Personen, die zu gewalttätigem Widerstand aufrufen, in den Blick zu nehmen", so Herrmann. Natürlich stehe in einer Demokratie jedem die Möglichkeit zu, sich kritisch zu äußern. Es gebe aber in der Bewegung Akteure, die die Legitimation der demokratisch gewählten Entscheidungsträger und des Rechtsstaats insgesamt infrage stellten.
Herrmann sagte weiter, diese Aktivisten sähen den Staat als "Unrechtsregime" und den Einsatz von Gewalt gerechtfertigt. "Das hat mit legitimem Protest nichts mehr zu tun, hier ist eine Reaktion der Sicherheitsbehörden die zwingende Konsequenz." Die Aktivitäten seien daher als sicherheitsgefährdende demokratiefeindliche Bestrebung einzustufen und damit ein Beobachtungsauftrag des Landesamtes für Verfassungsschutz.
Über die Beobachtung der Querdenken-Bewegung diskutieren die Innenminister der Länder bereits länger. In Baden-Württemberg wird bereits seit Monaten die in Stuttgart entstandene "Querdenken"-Bewegung vom dortigen Verfassungsschutz beobachtet. Die Gruppe "Querdenken 711" ist so etwas wie die Keimzelle der längst bundesweit aktiven Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen.