Die Sitzung heißt unter Abgeordneten „die Nacht der langen Messer“, weil sehr lange und sehr erbittert um sehr hohe Beträge gerungen wurden. Aber für Bayreuth kam es weder zur Dunkelheit noch zum Messerkampf. Es war gegen 13.20 Uhr, als im Haushaltsausschuss des Bundestages die Entscheidung fiel, die eine ungeheuer große finanzielle Verpflichtung von der Stadt Bayreuth nahm. Denn von knapp 170 Millionen Euro – so hoch wird die Renovierung des Festspielhauses veranschlagt – hätte sie im schlimmsten Fall ein Drittel tragen müssen, knapp 52 Millionen Euro. Und das, wo gleichzeitig für knapp 85 Millionen Euro eine andere Kulturstätte aufgepäppelt wird, das Friedrichsforum. Bundestagsabgeordnete Silke Launert (VSU) freuht sich. Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dass Bund und Länder ja die Hälfte der Sanierungskosten übernehmen und die Finanzierung der Sanierung nicht ins Stocken gerät. „Heute ist ein großer Durchbruch gelungen“, sagt Launert. „Der Beschluss gebe der Stadt Planungssicherheit und entlaste sie enorm.“ In den kommenden Jahren stehen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Festspielhaus an – vor allem im Innenbereich. „Die Sanierungsarbeiten sind vor allem auch deshalb dringend notwendig, um den aktuellen sicherheitsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen“, so Launert weiter. Die Technik sei völlig veraltet und müssten auf einen modernen Stand gebracht hat werden. Insgesamt wurden dafür 84,7 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt: 1,5 Millionen im Jahr 2021 und 83,2 Millionen in den Jahren 2022 bis 2027.