Durch eine schnelle und weitreichende Senkung der Treibhausgasemissionen. Auf der Konferenz in Tonga forderte UN-Generalsekretär António Guterres die Regierungen auf, das Zeitalter der fossilen Brennstoffe ausklingen zu lassen und Investitionen in die Anpassung an den Klimawandel massiv zu erhöhen. Tatsächlich steigt der weltweite Ausstoß von CO2 und anderen Klimagasen weltweit immer noch. Zudem sind die Ozeane ein sehr träges System, das nur langsam auf Veränderungen reagiert. „Der Anstieg, den wir heute und in den kommenden Jahren beobachten, ist auf die Treibhausgasemissionen des letzten Jahrhunderts zurückzuführen“, sagt der US-Klimawissenschaftler Sönke Dangendorf von der Old Dominion University in Norfolk gegenüber dem Wissensportal „Quarks“. Selbst wenn es gelänge, die Erderwärmung auf dem heutigen Niveau zu halten, würde der Meeresspiegel also noch viele Jahre lang weiter steigen.
Was wollen die betroffenen Staaten?
Die Pazifikstaaten fordern seit Jahren mehr Anstrengungen gegen den Klimawandel und mehr finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung seiner Folgen. Sie sehen besonders die reicheren Länder in der Pflicht, die für den größten Teil des Treibhausgasausstoßes verantwortlich sind. Die Pazifikinseln kommen dagegen nur auf einen verschwindend geringen Anteil von 0,02 Prozent der globalen Emissionen. „Für tief liegende Inselstaaten geht es ums Überleben“, sagte Tuvalus Klimaschutzminister Maina Talia am Rande des Gipfels in Tonga. „Die Katastrophen häufen sich und wir schaffen es nicht mehr, alles wieder neu aufzubauen und immer wieder einen neuen Zyklon oder eine neue Überschwemmung zu überstehen.“
Der Ozean als Puffer
Kohlendioxid
Wenn die Kohlendioxidkonzentration in der Luft über der Meeresoberfläche steigt, löst sich ein Teil der zusätzlichen CO2-Moleküle im Wasser und bildet dort Kohlensäure. Der Ozean ähnelt damit einem gigantischen Wassersprudler, mit dem in vielen Haushalten CO2 in Leitungswasser gepresst wird. Ohne die Pufferfunktion des Meerwassers wäre der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre noch höher als ohnehin schon. Die Kehrseite: Die Ozeane werden durch die zusätzliche Kohlensäure immer saurer – mit schwerwiegenden Folgen für Korallenriffe oder auch Fischbestände.
Temperatur
Die Ozeane schlucken nicht nur einen Teil des durch die menschliche Zivilisation emittierten Treibhausgases CO2, sie nehmen auch einen Teil der dadurch entstandenen Wärme auf. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hätten die Weltmeere mehr als 90 Prozent der globalen Erwärmung absorbiert, sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei der Pazifischen Inselkonferenz in Tonga. Die hohen Temperaturen setzen ebenfalls vielen Meeresbewohnern zu und tragen etwa maßgeblich zur Korallenbleiche bei. Zudem kann wärmeres Wasser weniger CO2 aufnehmen und verliert dadurch zum Teil seine Pufferfunktion.