Nur die Kapitalmärkte können Donald Trump zähmen, heißt es immer wieder. Und tatsächlich ruderte der US-Präsident schnell zurück, als sich sein eilig begonnener Zollkrieg als Rohrkrepierer und schwere Belastung für die US-Börsen erwies. Die Zölle sind zwar nicht verschwunden, aber die Tonlage aus dem Weißen Haus hat sich verändert. Auch die Käufer von US-Staatsanleihen haben ein enormes Druckpotenzial auf Trump. Denn die Schulden der USA steigen schnell, und mit dem geplanten Steuerentlastungspaket kommen weitere Billionen obendrauf. So senkte als letzte der großen Ratingagenturen auch Moody’s den Daumen und stufte die USA von der Bestnote AAA auf Aa1 herab. Das macht Kredite teurer, was Trump gar nicht gefallen kann. Sollte sich die Vermehrung der Schulden wie geplant fortsetzen, dann wären in zehn Jahren rund 30 Prozent der Staatseinnahmen für Zinsen fällig. So werden die USA, einst ein sicherer Anleger-Hafen, mittlerweile mit sehr viel kritischerem Blick betrachtet. Investoren, private wie staatliche, wählen öfter das Gold als sicheren Hafen. Gerade steuert es wieder Richtung Allzeithoch, das Ende April bei rund 3500 Dollar lag. Der Gold-Hype dokumentiert das schwindende Vertrauen in staatliche Solidität und ist kein gutes Zeichen für die Zukunft der internationalen Märkte. Immer mehr werden die USA zum finanziellen Sicherheitsrisiko. Mit Trump wird sich das nicht ändern. Da bleibt nur Bangen und Hoffen.
Begehrtes Metall Wie Trump den Goldpreis treibt
Roland Töpfer 22.05.2025 - 17:00 Uhr