Begeisterte Aufführung Sturm auf die Dörflaser Märchenbühne

Daniela Hirsche

Mit „Räuber Hotzenplotz“ bereitet das Amateurtheater Marktredwitz seinen kleinen und großen Zuschauern ein wunderbares Theatererlebnis. Die Darsteller stecken ihr Publikum von Anfang an mit ihrer Spielfreude an.

 
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Die Großmutter (Michaela Grund) ist begeistert über ihr Geburtstagsgeschenk, die Kaffeemühle, von Foto: Daniela Hirsche

Ein tolles Theatererlebnis hat das Amateurtheater Marktredwitz mit dem Kinderstück „Räuber Hotzenplotz“ nach dem Buchklassiker von Otfried Preußler vielen großen und vor allem den kleinen Zuschauern geboten. Bei den drei Aufführungen in der Dörflaser Turnhalle verkörperten die Schauspieler ihre Figuren perfekt und hauchten ihnen mit Mimik und Gestik Leben ein; so etwa mit dem durchdringenden Gelächter des Räubers, dem furchterregenden Gesichtsausdruck der Zauberin oder mit den wie aus der Pistole geschossenen Wortspielen des Kasperls. Die jüngsten Theaterbesucher, für die die ersten Sitzreihen reserviert waren, fieberten aufgeregt mit, ob Kasperl und Seppel das spannende Abenteuer und die verzwickten Situationen auch gut überstehen, und unterstützten die Helden auf der Bühne immer wieder mit tollen Hinweisen und Tipps.

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Furchteinflößender Räuber

Als der Räuber Hotzenplotz (Harald Eichner) merkt, dass die Großmutter (Michaela Grund) zum Geburtstag von Kasperl (Luca Mayer) und Seppel (Maximilian Hildebrand) eine Kaffeemühle geschenkt bekommen hat, die beim Mahlen eine Melodie spielt, will der furchteinflößende Räuber die natürlich sofort haben. Nachdem er die Großmutter ausgeraubt hat und weil Wachtmeister Dimpfelmoser (Alexander Welsch) völlig überfordert und viel zu behäbig ist, beschließen Kasperl und Seppel, den berüchtigten Räuber selbst dingfest zu machen. Eine mit Sand gefüllte Kiste mit der Aufschrift „Vorsicht Gold“ soll den beiden Freunden helfen, den Räuber zu überlisten.

Im Zauberschloss

Doch leider kommt es anders als gedacht: Hotzenplotz nimmt die beiden, die noch schnell ihre Mützen getauscht haben, gefangen. Während Seppel in der Räuberhöhle schuften muss, wird Kasperl von Hotzenplotz an die große und böse Zauberin Petrosilia Zwackelmann (Elke Schöffel) verkauft. Im Zauberschloss entdeckt er eine weinende Unke (Astrid Kluge) und sorgt bei einem turbulenten Finale schließlich dafür, dass aus dieser wieder die Fee Amaryllis (Martina Nachbar) wird und die Zauberin vorher noch den Räuber Hotzenplotz in einen Gimpel verwandelt. Nachdem die Fee die Zauberin ganz klein gezaubert hat, kann die Großmutter am Ende überglücklich ihre beiden jungen Helden samt Kaffeemühle wieder in die Arme schließen, und Wachtmeister Dimpfelmoser kann endlich den Räuber Hotzenplotz im Spritzenhaus einsperren.

Perfekte Interaktion

Die großen und kleinen Zuschauer verfolgten das Geschehen auf der Bühne mit wachsender Begeisterung, klatschten und sangen bei den eingängigen Melodien kräftig mit. Die Spielfreude des Ensembles übertrug sich sofort auf das Publikum, und so gelang die Interaktion von Darstellern und Kinderpublikum perfekt. Die Lichteffekte und die gelungenen Kostüme taten ein Übriges.

Unter der Leitung von Jürgen Bauer haben die Bühnenakteure mit ihrer mitreißenden Spielfreude dem Publikum ein tolles Theatererlebnis mit musikalischer Unterstützung der Theaterband „Die Viertakter“ bereitet. Da war es auch nicht verwunderlich, dass die kleinen Theaterbesuchern die Einladung, sich mit ihren Lieblingscharakteren fotografieren zu lassen, gerne annahmen und am Schluss die Bühne „stürmten“.