Hoffnung liegt auf Antikörper-Präparaten
Acht Medikamente zur Covid-Therapie befinden sich bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA auf verschiedenen Stufen im Zulassungsverfahren - darunter Antikörper-Präparate, die in Deutschland auch schon bei mildem Krankheitsverlauf im Einsatz sind.
In speziellen Fällen eingesetzt wird etwa bereits eine Kombination der monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab (Handelsname Regn-CoV2) von Regeneron und Roche. Dieser Cocktail ist das erste Medikament, das die WHO zur Vorbeugung gegen schwere Verläufe bei Patienten mit milden Symptomen aber mit Risikofaktoren empfiehlt.
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Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt. Monoklonal bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen. Die EMA prüft weiter vier Medikamente dieser Gruppe, die recht teuer sind.
Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité sagte im NDR-Corona-Podcast, dass eine Verabreichung monoklonaler Antikörper „fast immer schon zu spät“ sei - nämlich dann, wenn sich das Virus im Körper bereits stark vermehrt habe. Bei einem durchschnittlichen Patienten sei das im Wesentlichen schon zu Symptombeginn der Fall.
Weitere Mittel stehen in den Startlöchern
In jüngsten Tests mit dem Antikörper-Cocktail AZD7442 (anderer Name: Evusheld) von Astrazeneca zeigte sich in einer klinischen Studie: Das Risiko, symptomatisch an Covid-19 zu erkranken, konnte mit der Kombination um 77 Prozent verringert werden. Am 14. Oktober begann die EMA mit einem Prüfverfahren zur Zulassung. Daneben untersucht die EMA noch zwei Wirkstoffe, die beide auch schon für andere Krankheiten wie etwa rheumatoide Arthritis zugelassen sind.
Jüngst macht die ursprünglich gegen die Grippe entwickelte Pille Molnupiravir des US-Konzerns Merck Schlagzeilen, die ähnlich wie Remdesivir die Ausbreitung des Coronavirus in den Körperzellen verringern soll. Einer klinischen Studie zufolge reduziert sie die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Verläufe. Merck wollte schnellstmöglich weltweit Zulassungsanträge stellen.
Kein Nutzen von Ivermectin und Hydroxychloroquin nachgewiesen
Umstritten ist der Einsatz des Anti-Wurmmittels Ivermectin. Jüngst zeigte eine übergreifende Analyse von mehreren Studien keinerlei Hinweis auf eine Wirksamkeit. Das RKI warnt vielmehr vor heftigen Nebenwirkungen. Auch die Malaria-Medikamente Hydroxychloroquin und Chloroquin stellten sich als wirkungslos heraus.