Freizeitgestaltung am See
„Anscheinend isst die Nagler Jugend gerne Leberkäs-Semmeln“, resümierte Reschke. Denn auf der Wunschliste habe eine seit Langem fehlende Metzgerei ganz oben gestanden. Und auch bei der Freizeitgestaltung im Sommer am See könne die Gemeinde noch nachbessern. Eine Rutsche, ein Sprungturm sowie Stand-up-Paddling würden den Besuch zum Schwimmen laut den Jugendlichen noch reizvoller machen.
Auch der öffentliche Raum könnte demnach noch jugendfreundlicher gestaltet werden. Konkret schlugen die jungen Nagler unter anderem Bänke mit Ladestation für Smartphones, Feuerstellen, einen Büchertauschplatz und öffentliches Wlan vor. Wie die Erwachsenen bemängelt die Jugend den Zustand der Straßen sowie mangelnde Beleuchtung im Ort.
„Als wichtige Institutionen sehen die jungen Bürger neben der Schule auch die Vereine in den Ortsteilen im Gemeindeleben an“, berichtete Reschke. Allerdings sollten die Vereine mehr Eigenwerbung betreiben, um die Jugend zum Mitmachen zu motivieren, und durch erhöhte Transparenz erklären, was in dem jeweiligen Verein passiert.
Wichtiger Standortfaktor
Die Demokratie genieße beim Nachwuchs in Nagel ein hohes Ansehen, fuhr Reschke fort. Denn die Jugend wünsche sich auch ein gewisses Maß an Mitsprache. So wollten sie regelmäßige offene Treffen, Sprechstunden mit dem Bürgermeister und der Jugendbeauftragten sowie die Wahl eines Jugendgremiums. „Sieben Teilnehmer würden für einen Jugendrat kandidieren“, sagte Reschke. Die Jugendpolitik sei durchaus ein wichtiger Standortfaktor.
Benjamin Preiß zeigte sich ebenso angetan von der „professionell betreuten“ Veranstaltung: „Es ist erstaunlich, wie viele sinnvolle und auch umsetzbare Vorschläge aus den Reihen der Teilnehmer gekommen sind.“ Auf diesen Zug sprang Bürgermeister Helmut Voit gerne auf. Er sei dankbar für die Anregungen, von denen der ein oder andere Punkt den Gemeinderat sicherlich in Zukunft beschäftigen werde. Voit versprach, ein Treffen mit den Jugendlichen innerhalb der nächsten vier Wochen zu vereinbaren – und sagte: „Wir werden versuchen, so viele Wünsche wie möglich zu realisieren.“