Bei Waldershof Der tägliche Horror für Radler

red

Brücke, Unterführung oder Tempolimit? Die Stadt Waldershof sucht nach einer Lösung für die Gefahrenstelle am Kirchsteig.

 
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Vor allem für Kinder lebensgefährlich: Der Radwegübergang über die viel befahrene Straße zwischen Waldershof und Fuchsmühl am Kirchsteig. Foto: Matthias Bäumler

Wenn Kinder vom Waldershofer Baugebiet Kirchsteig in die Schule oder ins Freibad nach Marktredwitz wollen, ist der schnellste Weg auch der (lebens-)gefährlichste. Der ausgeschilderte Radweg führt vom Baugebiet steil bergab direkt auf die viel befahrene Staatsstraße zwischen Waldershof und Fuchsmühl. Hier brettern die Autofahrer mit teilweise mehr als 100 Stundenkilometer auf gerader Strecke entlang.

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2006 wurde erstmals die Gefahrenstelle am Kreuzungspunkt zwischen der Staatsstraße von Fuchsmühl nach Waldershof und dem Radweg Kirchsteig Richtung Marktredwitz öffentlich thematisiert. Immer wieder kommt es dort zu Situationen, in denen insbesondere Kinder die Geschwindigkeit des herannahenden Verkehrs nicht einschätzen können und sich beim Überqueren der viel befahrenen Straße in Gefahr bringen. Vor Jahren gab es bereits einen tödlichen Unfall. Vielfach wurde von der Bevölkerung zumindest eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Staatsstraße gefordert. Diese wurde seitens des Landratsamtes immer wieder abgelehnt, zuletzt im Jahr 2021.

Besorgte Eltern

Bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Programms „Demografiefeste Kommune“ kam das Thema nochmals zur Sprache, heißt es in einer Mitteilung de Stadt. Ein besorgter Vater hatte sich direkt an Landrat Roland Grillmeier gewandt und um Unterstützung gebeten. Am 1. August fand daher ein Ortstermin an der Gefahrenstelle statt. Dabei waren der Leiter des Staatlichen Straßenbauamtes, Tobias Bäumler, und sein Mitarbeiter Gerhard Kederer, Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier und Bürgermeisterin Margit Bayer. Während der Besichtigung wurden laut Mitteilung mehrere mögliche Varianten diskutiert: Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Stundenkilometer, der Bau einer Querungshilfe mit Geschwindigkeitsbeschränkung, der Bau einer Unterführung oder der Bau einer Radbrücke über die Staatsstraße.

„Eine Geschwindigkeitsbeschränkung allein löst das Problem letztlich nicht, denn diese wird leider oft nicht eingehalten“, sagte Gerhard Kederer vom Straßenbauamt. Landrat Grillmeier machte klar: „Rechtlich nicht tragbare Beschränkungen werden von der Regierung aufgehoben. Dafür gibt es viele Beispiele.“ Zudem wurde bereits in der Vergangenheit die Möglichkeit einer Unterführung aufgrund des Grundwassers an dieser Stelle bautechnisch ausgeschlossen. „Beim Bau einer Brücke müsste mit hoher Wahrscheinlichkeit der Starkstrommast versetzt oder sogar eine Erdverkabelung umgesetzt werden. Extrem hohe Kosten würden sich hieraus ergeben“, erläuterte Bürgermeisterin Margit Bayer. Tobias Bäumler riet aufgrund der Komplexität der Umstände dazu, dass über ein Planungsbüro eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden soll, um zu klären, welche Lösung praktikabel und finanziell umsetzbar wäre. Für Über- und Unterführungen sowie für die Studie selbst gibt es laut der Mitteilung Förderungen, die die Stadt als Bauherr in Anspruch nehmen kann. Bis eine konkrete Planung vorgelegt werden kann und bauliche Maßnahmen möglich sind, zeigte sich Landrat Grillmeier dazu bereit, es mit einer vorübergehenden Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Stundenkilometern zu versuchen.